Während Musikerinnen und Musikern für jedes Ausspielen ihrer Kompositionen eine grundlegende Gebühr zusteht, ist das bei Inhalten mit gesprochener Sprache, also beispielsweise Podcasts und Comedyprogrammen, meist noch nicht der Fall.
Die US-Organisation Spoken Giants hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau das zu ändern. In den letzten Jahren hätten die Wortbeiträge auf technischen Plattformen zugenommen, so Aufsichtsratsmitglied Paul Goldman beim öffentlichen Launch im Jahr 2020, nun brauche es Verwertungsgesellschaften, die dafür sorgten, dass die Nutzung dieser Inhalte wie im Musikbusiness entlohnt wird.
Spotify reagiert auf Verhandlungen: Keine Einigung, keine Plattform
Aufgabe von Spoken Giants ist es dementsprechend auch, mit Streaminganbietern zu verhandeln, die letztendlich die Lizenzgebühren bezahlen müssten. Mit Marktgröße Spotify soll es jetzt allerdings gekracht haben, die Plattform hat die Inhalte Hunderter Comedians entfernt, nachdem man sich mit Spoken Giants nicht einigen konnte.
Gegenüber dem Wall Street Journal berichtet die Verwertungsgesellschaft, man habe zunächst mit Spotify verhandelt, wie zuvor schon mit anderen Services und Radiosendern. Ende November habe der Streamingdienst dann aber per Mail angekündigt, die Arbeit zahlreicher von Spoken Giants vertretener Künstler:innen offline zu nehmen, solange man sich nicht geeinigt habe.
Streaming von Wortbeiträgen: Feste Lizenzgebühren könnten für Spotify Mehrkosten bedeuten
Ein harter Schlag für die Betroffenen: „Spotify verschafft den Künstlern Aufmerksamkeit und Zugang zu einer großen Zuhörerschaft. Daher ist es für jeden einzelnen Künstler schädlich, wenn sein Werk vom Netz genommen wird“, so Jim King, Kopf von Spoken Giants.
Comedian Gerrit Elzinga ist im Zuge der Pandemie zu Spoken Giants gekommen, jetzt sind seine Inhalte von Spotify zurückgezogen worden. „Es ist einfach schade, weil ich Spotify wirklich mag“, sagt er gegenüber dem Wallstreet Journal.
Von Spotify heißt es, man habe „beträchtliche Geldbeträge für die fraglichen Inhalte gezahlt“ und würde dies auch weiterhin gerne tun. Zudem hätten auch die Label und Distributionsverantwortlichen der Künstler:innen Interesse an der Verhandlung. Tatsächlich dürfte ein Teil der Verhandlungen sein, wie die geforderten Lizenzgebühren finanziert werden – durch abgezweigte Gelder aus den bisher mit Label und Distributionsverantwortlichen vertraglich festgelegten Summen, oder durch Zusatzkosten für Spotify.
Auch bei musikalischen Inhalten kommt es immer wieder zu gebührenbezogenen Disputen, weil die Streamingplattformen häufig weniger zahlen, als Künstlerinnen und Künstler fordern würden – hier gibt es aber zumindest schon grundlegende Regelungen, die nur bezüglich der Beträge verändert werden müssten.