Städte-Ranking: Wo das Homeoffice in Deutschland am populärsten ist

Dass das Potenzial an Homeoffice in Deutschland längst nicht ausgeschöpft ist, zeigen aktuelle Zahlen des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo): Theoretisch könnten laut den Analysten bis zu 56 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland mindestens in hybriden Arbeitsmodellen beschäftigt sein, tatsächlich waren es neuesten Zahlen nach im August dieses Jahres aber nur in etwa 24,5 Prozent der Menschen. Der Wert sei seit April sogar um 0,4 Prozent gesunken.
Das Homeoffice sowie andere Formen der ortsungebundenen Arbeit gelten in vielen Branchen und Berufen dennoch als etabliert, insbesondere im IT-Dienstleistungssektor wird remote gearbeitet – auch und gerade um Fachkräfte anzuziehen, um die Tech-Unternehmen buhlen. Kaum ein Unternehmen kann es sich noch leisten, potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern diese Form der Flexibilität weiterhin zu verwehren.

In Frankfurt ist die Homeoffice-Akzeptanz am höchsten. (Quelle: Remote, Foto: Shutterstock-Fizkes)
Jedoch zeigt eine Erhebung der Beratungsfirma Remote jetzt, dass es regionale Unterschiede gibt bezüglich des Wunsches der Mitarbeitenden auf der einen und der Akzeptanz der Arbeitgebenden auf der anderen Seite – zumindest, wenn es um dauerhafte Remote-Work-Regelungen geht. Das Unternehmen hat die Häufigkeit beider Positionen abgefragt und zudem die zwischenliegende Diskrepanz ermittelt. Viele Städte schneiden relativ gut ab.
Mit 57 Prozent herrscht in Frankfurt am Main deutschlandweit die höchste Nachfrage nach Remote Work. Das scheint Wirkung zu zeigen: Mehr als 27 Prozent der Arbeitgebenden bieten ihren Mitarbeitenden dort die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten. Hamburg (25 Prozent) und Essen (25 Prozent) sind die zweit- beziehungsweise drittplatzierten in Deutschland. In der Mitte befinden sich Berlin (24 Prozent), Köln (22 Prozent) und München (22 Prozent).
Gemessen am Verhältnis der Nachfrage (50 Prozent) und der Akzeptanz (19 Prozent) markiert Düsseldorf das Schlusslicht. Job van der Voort, CEO von Remote, sieht das kritisch: „Bieten Unternehmen ihren Mitarbeitenden keine flexiblen Arbeitsformen an, erhöht sich das Risiko, Top-Bewerberinnen und -Bewerber schon vor dem ersten Gespräch zu verlieren“, ordnet der Experte die Zahlen ein. „Gerade auch im Hinblick auf die zunehmende Suburbanisierung.“
Die Mietpreise sind in Deutschland bisweilen hoch. Tatsächlich drohen vielen Bürgerinnen und Bürgern derzeit weitere Mietpreiserhöhungen aufgrund einer schwierigen Lage am Immobilienmarkt. Aufgrund steigender Bau- und Finanzierungskosten dürfte sich das Angebot an bezahlbarem Wohnraum weiter verknappen. Jedoch ist die Nachfrage weiterhin hoch. Viele Menschen ziehen deshalb an den Stadtrand, wo die Miete günstiger ist.
Van der Voort erklärt, dass Arbeitgebende hier einen weiteren neuen Bewerbenden-Pool erschließen können. „Unternehmen müssen eine transparente, aufgeschlossene Arbeitskultur schaffen, in der sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – egal von wo aus – zugehörig fühlen“, erklärt der Geschäftsführer von Remote. Wie die eingangs erwähnten Zahlen des Ifo-Instituts zeigen, ist da noch ziemlich viel Potenzial unausgeschöpft.
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