Netflix-Mitgründer empfiehlt: Wie wär‘s mit einem „Starbucks Test”?
Marc Randolph weiß, wie man sich im Geschäftsleben verhält – und das auf höchster Ebene. Der heute 65-Jährige war einer der Gründer von Netflix, dessen erster CEO er von 1997 bis 1999 war.
So funktioniert der „Starbucks Test”
Man kann also davon ausgehen, dass ihm so manche:r seine Geschäftsideen vorgestellt hat. Nun möchte er Menschen, die vor solchen Situationen stehen, mit seinem Erfahrungsschatz helfen. Einer seiner zentralen Tipps lautet: „Sie müssen lernen, Ihre Idee klar zu kommunizieren.“ Um das auszutesten, rät er auf seinem Blog zum sogenannten „Starbucks Test”.
„Schnappen Sie sich Ihren Laptop, stellen Sie sich an einen Starbucks-Tisch und sprechen Sie jemanden in der Schlange an“, schreibt er. „Bieten Sie der Person einen Kaffee an und bitten Sie sie, sich Ihren zweiminütigen Pitch anzuhören und danach wenige Minuten darüber zu sprechen.“
Entscheidend seien gezielte Fragen
Geht es nach Randolph, solle man dies 20 Mal tun. Dabei erhalte man „unbezahlbare Erkenntnisse“, denn seinen Erfahrungen nach bekommt man bereits nach wenigen Gesprächen alle Antworten, die man benötigt. Entscheidend dabei sei, gezielte Fragen zu stellen: „Was macht unser Unternehmen?“ oder „Wie funktioniert der Service?“ oder „Wer könnte das nutzen und zu welchem Zweck?“ Die Antworten auf diese Fragen sollten „die Schwachstellen, Bedürfnisse und Wünsche Ihrer zukünftigen Kunden offenbaren“, erklärt er.
Je öfter man diesen Vorgang wiederhole, desto sicherer werde man auch bei den „echten“ Pitch-Situationen, sagt Randolph. Er empfiehlt das, was in vielen Lebenslagen hilfreich ist: üben, üben, üben. Denn bei einem Pitch geht es nicht nur um Zahlen, wie indes auch Experte Maximilian Mayer weiß, der hier erklärt, wie das perfekte Pitchdeck aussieht.
Wichtig: Das Beobachten der Reaktionen der Menschen
„Die besten Pitcher verfeinern ihr Spiel kontinuierlich, indem sie die Reaktionen der Leute beobachten. Es ist ein Prozess, mit dem jeder Entertainer vertraut ist. Selbst die brillantesten Komiker verbringen unzählige Stunden in kleinen Clubs und feilen an ihren Witzen, um das perfekte Netflix-Special zu kreieren“, erklärt Randolph.
Er hat gelernt, „dass das Markenzeichen eines großen Unternehmers nicht die Brillanz seiner Ideen ist. Es ist ihre Fähigkeit, schnelle, kostengünstige und einfache Wege zu finden, um diese Ideen von echten Menschen bestätigen zu lassen.“ Und dabei kann womöglich auch eine kleine Starbucks-Einlage helfen.