SpaceX Starship: Die Rakete ist abgehoben – aber nur kurz
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Am heutigen Donnerstag hat das Raumfahrtunternehmen SpaceX zum zweiten Mal versucht, seine Riesenrakete Starship auf einen Testflug zu schicken. Der erste Versuch am Montag hatte wegen eines eingefrorenen Ventils nicht stattfinden können. Diesmal klappte zwar das Abheben – kurze Zeit später war’s das dann aber auch mit dem planmäßigen Ablauf.
Man habe immerhin „viel gelernt für den nächsten Start“, meint SpaceX-Chef Elon Musk via Twitter.
SpaceX-Testflug: Starship explodiert nach wenigen Minuten
Geplant war der Testlauf auf dem SpaceX-Testgelände im texanischen Boca Chica wie folgt: 170 Sekunden nach dem Abheben der weltweit größten Rakete hätte sich die erste Raketenstufe, genannt Super Heavy, vom Raumschiff trennen und im Golf von Mexiko versinken sollen. Die Starship-Rakete selbst wäre dann weiter und einmal um die Erde geflogen, bevor sie schließlich nach eineinhalb Stunden im Meer vor Hawaii landen sollte.
Tatsächlich war die Starship-Rakete mit nur wenigen Minuten Verspätung unter tosendem Applaus senkrecht in den Himmel gestartet, im Youtube-Stream hatten mehr als 1,5 Millionen Menschen den Testflug verfolgt. Das Abtrennen der „Super Heavy“-Raketenstufe war dann allerdings fehlgeschlagen und die Rakete erlebte eine – Zitat SpaceX – „schnelle ungeplante Demontage“: Sie ging in Flammen auf.
Für SpaceX ist der Testflug dennoch ein Erfolg: Alles nach dem Abheben sei „die Deko auf dem Kuchen“ gewesen, so eine Moderatorin im Livestream. Man werde die Daten des Fluges jetzt auswerten, daraus lernen und sich damit auf den nächsten Testflug vorbereiten, hieß es vom Unternehmen weiter auf Twitter. Dort meldete sich auch Firmenchef Elon Musk zu Wort – und gratulierte dem Team zum spektakulären Raketenstart.
Vor dem ersten Flugversuch, der am Montag gescheitert war, hatte Musk noch recht vage kommentiert: „Erfolg möglich, Spannung garantiert“.
So ist die größte Rakete der Welt aufgebaut
Die zweistufige Rakete des privaten Weltraumunternehmens ist rund 120 Meter hoch und damit die größte, die jemals gebaut wurde. Die Saturn‑V-Rakete zum Beispiel, mit der die Nasa zum Mond geflogen ist, ist ganze zehn Meter kleiner.
Die erste Stufe, betankt mit Sauerstoff und Methan, ist mit 33 Raketentriebwerken ausgestattet. Die Triebwerke sollen bis zu 1.000 Mal wiederverwendet werden.
Im eigentlichen Starship kommen sechs Triebwerke des gleichen Typs zum Einsatz. Laut Elon Musk soll es möglich sein, damit 100 Tonnen Fracht zum Mars oder auf die Oberfläche eines Jupitermonds zu befördern.
Hohe Nutzlast und auf lange Sicht immer wieder verwendbar
Ein weiteres Novum der Starship-Rakete: Anders als die Raketen der Nasa, die ihr Ziel direkt ansteuern, kann sie im Orbit noch einmal betankt werden, womit sie eine besonders hohe Nutzlast erreicht. In der Zukunft könnte es also möglich sein, eine komplette Flotte an Mars-Rovern ins All zu schicken oder wahlweise 100 Personen beispielsweise auf den Mond zu fliegen.
Spannend ist der Testflug vor allem aus zwei Gründen: Zum ersten Mal werden beide Raketenstufen gleichzeitig zum Einsatz kommen. Und es ist der erste Flug, der bis in die Erdumlaufbahn kommen soll.
Zukünftig sollen die beiden Raketenstufen dann auch nicht mehr im Wasser landen, sondern zur Startrampe zurückkehren. Das Starship könnte also immer wieder verwendet werden und Flüge ins All vergleichsweise günstig machen.