Zwei Jahre lang haben Philipp Staab und Sascha-Christopher Geschke von der Berliner Humboldt-Universität zu Zonar, dem internen Bewertungssystem bei Zalando, recherchiert. Jetzt liegen die Ergebnisse vor. In der Studie „Ratings als arbeitspolitisches Konfliktfeld – Das Beispiel Zalando“ für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung kommen Staab und Geschke zu dem Schluss, dass „verschärfte Kontrolle und Konkurrenz innerhalb der Belegschaft“ dem Betriebsklima schaden würden. Die Süddeutsche Zeitung hatte zuerst über die Studienergebnisse berichtet.
Zalando: Rating-Software Zonar in der Kritik
Die von Zalando selbst entwickelte Rating-Software Zonar dient demnach der Leistungsvermessung und Beschäftigtenevaluierung bei dem Online-Modehändler. Im Rahmen von Zonar bewerten Führungskräfte und Mitarbeiter die Stärken und Schwächen ihrer Kollegen. Dabei geht es der Studie zufolge etwa um die Leistung und das soziale Verhalten. „Im Kern geht es darum, Beschäftigte permanent zu bewerten, zu kontrollieren und zu sanktionieren“, so Staab und Geschke. Die Software kommt bei 5.000 der 14.000 Zalando-Beschäftigten zum Einsatz.
Die Studienautoren kritisieren, dass das Zalando-Bewertungssystem Überwachung, Leistungsdruck und Stress erzeugten – der Konzern drücke damit die Löhne und schaffe ein Klima der Angst. Mitarbeiter, die im Rahmen der Untersuchung befragt wurden, sprachen von „360-Grad-Überwachung“ und „Stasi-Methoden“. Zu dem Gefühl der Überwachung beigetragen hat demnach auch, dass Zalando teils in vollverglaste Räume umgezogen sei, wo die Arbeitsplätze ständig einsehbar seien.
„Gelebte Feedback-Kultur“: Zalando verteidigt System
Zalando selbst verteidigt Zonar als wichtigen Bestandteil seines Talentmanagements. Damit hätten Mitarbeiter und Führungskräfte die Möglichkeit, sich umfassendes Feedback einzuholen und zu geben, zitiert die Süddeutsche Zeitung die Personalchefin Astrid Arndt. In das System fließe jetzt ein, wie Kollegen, firmeninterne Kunden und Führungskräfte über die anderen Mitarbeiter denken würden. „Dieses System ist fairer als vorher“, so Arndt, die das System als „gelebte Feedback-Kultur“ beschreibt.
Inzwischen hat sich Zalando offiziell zu den Studienergebnissen geäußert. In einem Statement erklärte das Unternehmen, die Studie sei nicht repräsentativ, weil sie auf nur zehn Interviews mit bei Zalando Beschäftigten aufbaue. Außerdem seien, anders als in der Studie behauptet, „Einführung und Weiterentwicklung von Zonar nach dem Betriebsverfassungsgesetz mitbestimmungspflichtig und wurden von Zalando-Betriebsräten mitbestimmt“. Eine von den Studienautoren schon im Frühjahr 2018 angefragte Stellungnahme habe Zalando verweigert, da schon damals die „Einseitigkeit und mangelnde Neutralität der Studie“ absehbar gewesen seien.
Gut zu wissen! Der Bums wird in Zukunft boykottiert.
Dann noch eine KI drüberlaufen. Am besten wir implementieren noch einen Chip. In den Oberarm wo auch immer. Dann können wir auch noch biometrische Daten erheben. Huch der solche Werte, der wird doch nicht….
UNGLAUBLICH wie wir mit Menschen umgehen! Gefragt ist jeder einzelne. der Endkosument. Was für ein furchtbares Wort: Endkonsument. Dabei beginnt dort das Geschäft.
gut wir in der Familie nutzen bis heute kein ecommerce egal ob von A wie Amazon oder Z wie Zalando.
Warum?
1. Im Konsumverzicht liegt „Reichtum“!
2. Respekt vor Menschen
3. Wir gehen/fahren selbst in ein Geschäft. Und: wir sprechen gerne mit den Beschäftigten, dort!
4. Wir recherchieren wenn wir Anschaffungen benötigen. Natürlich auch im Internet. Gekauft wird vor Ort.
5. Einkaufen wird nie und nimmer ein Erlebnis sein. Ein absoluter Schwachsinn der „Marketing-Experten“. Wobei „Marketing im deutschen Sprachraum wirklich sehr unspezifisch verwendet wird, und keiner nachdenkt was Marketing wirklich bedeutet. Gilt auch für Controlling….
6. Wir zahlen gerne das was wir uns leisten können. Maßgeblich ist nicht der Preis! Sondern der Kontakt.
7. Wir haben Zeit und Geduld
8. hedonistischen Egozentrismus wie: „Du darfst“, „Geiz ist geil“(doch schon lange nicht mehr aktuell als „Slogan“), „ich bin“ verfolgen wir nicht
9 bis 100 ergänzt es bitte
Ganz was anderes. Bei uns in Österreich gibt es eine Studie, von vor 2 Jahren für die Berufsgruppe „Friseurin/Friseuse“ folgendes Ergebnis brachte!
40% aller vollbeschäftigten Damen und Herren dieser Berufsgruppe über 40Jahre, werden wenn sie in Pension gehen UNTER(!!!!!!) die Armutsgrenze fallen mit der gesetzlich vorgesehen Pension (dt. Rente).
Geht’s noch…? Da arbeitet man ein Leben lang „brav“ Vollzeit, und dann das…? Unglaublich
Ich möchte gar nicht wissen wieviele Berufsgruppen es noch gibt, die die gleiche Situation haben…
Es wird Zeit das wir aufwachen….
lg