Steigende Kosten für Pkw: Stellantis-Chef sieht „Recht auf individuelle Mobilität“ in Gefahr
Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) kritisiert Stellantis-Manager Uwe Hochgeschurtz die Bundesregierung, weil die ab 2023 die Kaufförderung für Elektroautos kürzt. Statt bisher 6.000 Euro Bundesanteil gibt es ab kommendem Jahr nur noch bis zu 4.500 Euro.
Ab 2024 gibt es dann nur noch 3.000 Euro, und schon ab dem 1. September 2023 wird die Förderung auf Privatpersonen beschränkt.
Umstieg auf Elektromobilität muss bezahlbar bleiben
Das hält der Manager für einen Fehler. Immerhin seien Elektroautos im Durchschnitt rund 10.000 Euro teurer in der Produktion als vergleichbare Verbrennermodelle. Schon der reine Wechsel des Antriebs erschwere die individuelle Mobilität, künftig käme aber die Preisproblematik als weitere Schwierigkeit hinzu.
„Das Volk hat entschieden: Wir werden rein elektrisch“, sagte Hochgeschurtz der FAZ, gab dabei aber auch zu bedenken, dass ein Auto künftig mehr kosten werde. Dabei sieht er die Regierung in der Pflicht.
„Wenn unsere Staaten das entscheiden, dann müssen sie auch die Mittel zur Verfügung stellen, dass unsere Mittelschicht in der Lage ist, solche Autos zu bezahlen“, meint er. Immerhin basiere der Wohlstand in Deutschland „darauf, dass alle in der Gesellschaft ein Recht haben auf individuelle Mobilität“.
Weniger Mehrwertsteuer auf Elektroautos
Anstelle des Umweltbonus könne er sich immerhin eine Anpassung der Mehrwertsteuer als Alternative vorstellen. „Ein Elektroauto hilft uns, unsere Umwelt sauber zu halten, und ein Nicht-Elektroauto macht unsere Umwelt schmutziger. Ich glaube, da kann man nicht die gleichen Steuersätze nehmen“, sagte er der FAZ. Zu bedenken sei dabei, dass, wenn der Umstieg auf grüne Energie erfolgt sei, Autos „absolut emissionsfrei“ fahren würden.
Anders als Hochgeschurtz steht Stellantis-Konzernchef Carlos Tavares dem Wechsel auf Elektromobilität skeptisch gegenüber. Dabei sind es auch bei Tavares die höheren Preise, die den Manager umtreiben. Er geht sogar so weit, soziale Probleme zu prognostizieren.
Ist ja immer süß, wenn jemand aus der Privatwirtschaft Subventionen einfordert statt festzustellen, dass die Preise zu hoch sind. Leichtere Autos = weniger Energie = geringere Preise – so könnte man die Kosten senken. Abgesehen davon, dass mehr Individualverkehr kein ökologisches Problem löst. Die jahrzehntelange Subvention von Bezinern, Diesel und Flugverkehr hat maßgeblich zu der heutigen Situation geführt, das Problem wird durch mehr Subventionen nicht gelöst.
Die typische Argumentation von jemandem, der nicht auf den Individualverkehr angewiesen ist?