Studie: Mehrheit der Social-Media-Nutzer wäre ohne soziale Medien glücklicher
Forscher der University of Chicago, der UC Berkeley, der Bocconi-Universität in Italien und der Universität Köln haben im Zuge eines Onlineexperiments die Motivation hinter der Nutzung sozialer Medien untersucht. Die Studie, die mit 1.000 College-Studenten aus den USA durchgeführt wurde, zeigt, dass Plattformen wie Instagram und Tiktok nicht aus echtem Interesse, sondern aus der Angst, etwas zu verpassen, genutzt werden.
Innerhalb des Experiments wurden die Studenten zunächst gefragt, für wie viel Geld sie ihre Instagram- oder Tiktok-Konten vier Wochen lang deaktivieren würden, während ihre Kommilitonen die Plattformen weiter nutzen. Die Studie ergab, dass die Studierenden im Durchschnitt 59 US-Dollar für die Deaktivierung ihrer Tiktok-Konten und 47 US-Dollar für die Deaktivierung von Instagram verlangen würden.
Umfeld entscheidet über Social-Media-Nutzung
Anschließend wurden die College-Studenten gefragt, für wie viel Geld sie ihre sozialen Netzwerke deaktivieren würden, wenn gleichzeitig das gesamte Universitätsnetzwerk ebenfalls jegliche Plattformen vier Wochen lang deaktivieren würde. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Studenten in diesem Fall bereit wären, für nur 28 Dollar Tiktok und bereits für 10 Dollar Instagram zu löschen.
Im letzten Teil des Experiments sollten die Studenten angeben, wie viel ihnen Tiktok oder Instagram, die alle nutzen, im Vergleich zu Plattformen wert sind, die niemand ihrer Freunde nutzt. Die Nutzung von Tiktok zusammen mit Freunden wurde um 33 Prozent, Instagram um 24 Prozent höher bewertet.
Eine Mehrheit der Befragten hat laut den Autoren der Studie zudem angegeben, dass sie ohne soziale Medien glücklicher wären. Dennoch sei es Plattformen wie Tiktok und Instagram im Laufe der Jahre gelungen, seinen Nutzern das Gefühl zu geben, ausgeschlossen zu sein, wenn sie sich von ihnen abwenden, weshalb das kaum jemand tatsächlich tut.