Seit einem Jahrzehnt arbeiten US-Forscher:innen an Satelliten, die Solarstrom generieren und per Mikrowellen zur Erde schicken sollen. Der Prototyp eines solchen Satelliten befindet sich schon im Orbit. Auch China, Japan, Südkorea und Großbritannien sind an dem Thema dran.
Studie: Sind Solarkraftwerke im All machbar?
Aber kann die Energiegewinnung aus dem Weltall überhaupt funktionieren? Britische Forscher:innen haben sich über sechs Jahre hinweg der Machbarkeit von per Satelliten erzeugter Solarenergie gewidmet.
Ihre soeben erschienene Studie, die erste ihrer Art, macht zumindest Hoffnung auf einen möglichen Ausbau der erneuerbaren Energien. Denn klar ist, Solarkraftwerke im All hätten eine Reihe von Vorteilen. Der größte: 24 Stunden Sonnenlicht am Tag. Anders als auf der Erde gäbe es auch keine Wolken und die Panels könnten stets im 90-Grad-Winkel zur Sonne gehalten werden.
Solarenergie aus dem All: Herausforderungen
Es gibt auf der anderen Seite aber auch Herausforderungen. Etwa, ob die Panels den besonderen Bedingungen im Weltall über einen längeren Zeitraum standhalten würden. Auch der Kostenfaktor ist wichtig. Und: Wie wird der erzeugte Strom am sinnvollsten zur Erde gebracht?
Die Idee zur Erzeugung von Solarstrom im All hatte der Science-Fiction-Autor Isaac Asimov schon 1941. In seiner Kurzgeschichte „Reason“ wird die gesammelte Energie per Mikrowellenstrahlen auf Planeten übertragen.
Energie per Mikrowellen übertragen
Auf diese Art der Energieübertragung setzen etwa die Forscher:innen des Caltech (California Institute of Technology) bei ihrem „Space-based Solar Power Project“. Dabei sollen mit großen Sonnensegeln ausgerüstete Satelliten Energie einsammeln und diese per eingebautem Sender in Form von Mikrowellen zur Erde schicken.
Dort würde diese elektromagnetische Strahlung bei einer Bodenstation wieder in Strom umgewandelt – und ins Netz eingespeist. Hierbei ist entscheidend, dass die verschiedenen Umwandlungsschritte nicht zu viel Energie kosten.
Laut der im im Fachmagazin Acta Astronautica veröffentlichten Studie der Forscher:innen der Universitäten Surrey und Swansea sind die Panels robust. Die Daten zeigten, dass die Panels strahlungsbeständig seien.
Effizienz nur leicht zurückgegangen
Die von den Forscher:innen untersuchten leichten und kostengünstigen Panels würden nur einen leichten Rückgang der Effizienz verzeichnen, wie die Futurezone schreibt. Dem Potenzial von Solarkraftwerken im All und dem kommerziellen Erfolg stünde laut Studie eigentlich nicht viel im Wege.
„Diese Solarzellentechnologie mit extrem geringer Masse könnte zu großen, kostengünstigen Solarkraftwerken führen, die im Weltraum eingesetzt werden und saubere Energie zurück zur Erde bringen“, so Raumfahrtingenieur Craig Underwood von der University of Surrey. „Jetzt haben wir den ersten Beweis dafür, dass die Technologie im Orbit zuverlässig funktioniert.“