Suche mit KI-Chatbot: Zusätzliche Kosten für Google in Milliarden-Höhe

Google hat seinen Chatbot Bard vorgestellt – in der Google-Suche ist noch kein Chatbot integriert. (Foto: salarko / Shutterstock)
Die Suche mit KI-Chatbots ist für Nutzer:innen in der Regel kostenlos – Unternehmen müssen dafür ordentlich bezahlen. Wie Reuters Ende Februar 2023 berichtet hat, rechnet beispielsweise der Alphabet-Vorstandsvorsitzende John Hennessy mit Kosten, die zehnmal so hoch sind wie bei der bisherigen Suche.
Kosten von Milliarden Dollar für Chatbot-Antworten
Das US-amerikanische Investmentbanking Unternehmen Morgan Stanley hat dafür ein Rechenmodell aufgestellt. Die Basis dafür ist die Annahme, Google werde eine KI, ähnlich ChatGPT, in die Suche integrieren. Ein Beispiel: Wenn 50 Prozent der Google-KI-Suchen mit einer 50 Wörter langen Antwort beantwortet werden, kostet dies sechs Milliarden US-Dollar zusätzlich.
Sollten 50 Prozent der Antworten 75 Wörter haben, lägen die Kosten bei neun Milliarden Dollar. Der höchste Wert haben in dem veröffentlichten Modell 100 Wörter für 50 Prozent der Google-KI-Antworten: Das würde Google-Mutter Alphabet zusätzlich zwölf Milliarden US-Dollar kosten.
Chips und Strom kosten
Die Kosten für die Chatbots in der Suche entstehen einerseits durch die Chips: Um die Rechenleistung zu ermöglichen, werden Chips im Milliarden-Doller-Wert gebraucht. Dazu kommt der Energieverbrauch. Der für die Rechner benötigte Strom kostet nicht nur Geld, er wird auch den ökologischen Fußabdruck der Unternehmen vergrößern.
Diese zusätzlichen Kosten lassen sich aktuell noch nicht durch Chat-basierte Suchanzeigen decken. Gleichzeitig hängt auch der Unternehmenswert an dem KI-Chat-Hype: Die Alphabet-Aktie brach ein, nachdem der Google-Chatbot Bard bei seiner Vorstellung eine Frage nicht überzeugend beantworten konnte.
ChatGPT im Abo-Modell – aber auch kostenlos
Auch beim gehypten Chatbot ChatGPT ging es schnell um Kosten: Er ist kostenlos gestartet, mittlerweile gibt es mit ChatGPT Plus auch ein Abo-Modell. Das ist nicht nur auf die große Nachfrage zurückzuführen.
Bereits Anfang Dezember 2022 antwortete OpenAI-Chef Sam Altman einem User auf Twitter auf die Frage, ob die OpenAI-KI ewig kostenlos bleibe: Irgendwann müsse es monetarisiert werden, „die Rechenkosten sind gigantisch“.
Integriert wurde ein Chatbot auf ChatGPT-Basis in Bing, der Suchmaschine von Microsoft. Er ist noch kostenlos, allerdings musste ihn Microsoft bereits limitieren – bei Fragen antwortete er teilweise falsch oder wurde beleidigend bis bedrohend.