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Analyse

Von Bing bis Google: Warum KI-Chatbots in der Suche nicht nur Vorteile mitbringen

Bing integriert einen KI-Chatbot in die Suche. Google und die chinesische Suchmaschine Baidu werden folgen. Aber können wir KI-Systemen als Informationsquelle vertrauen?

3 Min.
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Bing erweitert als erster Anbieter die eigene Suche um eine KI. (Screenshot: Microsoft)

Uns steht die vermutlich größte Revolution der Web-Suche bevor, seit die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page 1996 den Pagerank-Algorithmus entwickelt haben. Microsofts Suchmaschine soll zukünftig nicht nur das Web durchforsten, sondern mihilfe von OpenAIs KI-Modell GPT-3 auch direkt Fragen in Textform beantworten können.

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Bing wird mittelfristig nicht die einzige Suchmaschine sein, die einen KI-Chatbot bekommt. Unter dem Namen Bard arbeitet auch Google an einem ähnlichen Angebot, und auch der chinesische Suchanbieter Baidu will im März 2023 ein entsprechendes Produkt vorstellen.

Damit dürften drei der größten Suchanbieter der Welt bald eigene KI-Chatbots anbieten. Das wirft nicht nur die Frage auf, wie sich unser Umgang mit Suchmaschinen verändern wird, sondern auch welche Folgen der Einsatz der Technologie auf breiter Front haben könnte.

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KI in der Suche: Was sind die Vorteile?

Das neue Bing ist über den KI-Chatbot in der Lage, Fragen direkt zu beantworten. Aus Nutzer:innensicht ist das erstmal nicht weit Weg von Prinzip der bei Google und anderen Suchmaschinen genutzten Frage-Boxen und Informations-Snippets. Nur kann die KI eben theoretisch absolut jede Frage beantworten. Bei klassischen Suchmaschinen ist das nicht immer der Fall.

Als mögliches Beispiel für den Einsatz der Bing-KI zeigt Microsoft beispielsweise auch, wie die KI abhängig von eurem Musikgeschmack einen Festival-Urlaub planen könntet, oder welche Hunderasse für einen aktiven Lifestyle infrage kommen.

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Außerdem können KI-Modelle wie das von Bing genutzte GPT-3 auch komplexere Anfragen beantworten. Die Suchmaschine könnte also beispielsweise ein Gedicht erstellen oder einen Brief nach bestimmten Vorgaben verfassen. Ab diesem Punkt erspart die Suchmaschine nicht nur den Besuch anderer Websites, sondern bietet einen bislang nicht verfügbaren Mehrwert.

GPT-3 und Bard: Schlechte Nachrichten für Website-Betreiber

Schon seit geraumer Zeit versuchen Suchmaschinen wie Bing oder Google etwaige Fragen der Suchenden gleich selbst zu beantworten. Mit dem Einsatz von KI wird das in Zukunft noch deutlich häufiger gelingen. Das wiederum sind schlechte Nachrichten für Website-Betreiber.

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Das neue Bing verlinkt Quellen für die angezeigten Informationen. Aber wenn die Frage des Suchenden bereits beantwortet wurde, warum sollte diese dann noch auf den weiterführenden Link klicken? Für Website-Betreiber könnte die Technologie also durchaus einen Einbruch der Besucherzahlen bedeuten. Wie hoch der im Einzelfall ausfallen wird, lässt sich derzeit jedoch kaum bestimmen.

Folgt nach der Fake-News-Welle eine „Fake-Facts“-Epidemie?

Auf der Frage-und-Antwort-Seite zur neuen KI schreibt Microsoft: „Bing versucht, Antworten auf unterhaltsame […] Weise zu halten, aber da es sich um eine frühe Vorschau handelt, kann sie dennoch unerwartete oder ungenaue Ergebnisse basierend auf dem zusammengefassten Webinhalt anzeigen.“

Danach heißt es, man solle daher seine eigene Urteilskraft einsetzen, um die Richtigkeit der KI-generierten Antworten zu bewerten. Zumindest wäre das eine sinnvolle Übersetzung des englischen Beitrags. Auf der vermutlich maschinell übersetzten deutschsprachigen Seite wird hingegen etwas holprig eine „beste Beurteilung“ angemahnt. Und genau da sind wir auch bei dem eigentlichen Problem von Chatbots in der Web-Suche.

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Wir wissen von ChatGPT, wie schnell das zugrundeliegende GPT-3-Modell vernünftig klingende, aber letztlich völlig falsche Informationen liefert. Microsoft impliziert zwar, dass es sich dabei um Kinderkrankheiten handelt, aber trivial ist die Lösung des Problems nicht. Denn prinzipbedingt versteht die KI weder den Inhalt der Ausgangstexte, noch wäre sie dazu in der Lage, einen Faktencheck durchzuführen.

Zumal das Problem nicht nur GPT-3 betrifft. In einem offiziellen Werbevideo für Googles Bard erklärt die KI, dass das James-Webb-Teleskop das erste Foto eines Planeten außerhalb unseres Sonnensystems geschossen habe. Das wurde aber bereits 2005 von einer astronomischen Beobachtungsstation in Chile geschossen.

Nachdem die Tech-Giganten aufgrund massiven öffentlichen Druck der Verbreitung von Fake News den Kampf angesagt haben, könnten Chatbots in den großen Suchmaschinen jetzt zu einer neuen Schwemme an Fehlinformationen führen. Da wir als Gesellschaft mittlerweile zu fast allen Fragen erstmal eine Suchmaschine aufrufen, könnte das ernsthafte Folgen haben.

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2 Kommentare
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Andreas

Zeitverschwendung für Menschen die nicht soziale Simulation suchen oder zielgerichtet suchen.
Ich will keiner Simulation minutenlang erklären müssen was ich suche ,wenn ich das selber bereits weiss, und schneller Rhamphorhynchus eingetippt habe als die KI mich versteht.

Antworten
Andreas

inzwischen lernen leicht zu allem möglichen zu manipulierende KIs von anderen KIs und verbreiten so gegenseitig ihre Halluzinationen ,Fake News und spielen ihr Spiel …man könnte von einem elektronischen Inzest System sprechen, indem Fehler und Manipulationen sich gegenseitig verstärken …Bots gegen und mit Bots …da kann der Mensch sich nur noch zurückziehen .

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