Superlist: Die neue To-do-App des Wunderlist-Machers ist da – was kann sie?
„Who’s with me creating the next innovative web app?“ Etwa 15 Jahre ist es her, dass Christian Reber mit dieser Nachricht auf Xing nach Mitstreiter:innen für seine Vorstellung einer To-do-App gesucht hat. Am Ende meldete sich nur eine Person bei ihm: Frank Thelen. Der half in der Folge dabei, das nötige Kapital einzusammeln und Wunderlist in die Tat umzusetzen.
Aus der Idee wurde eine ausgewachsene To-do-App, die über die Jahre nicht nur viele Fans und internationale Investor:innen anziehen konnte, sondern 2015 auch Software-Riesen Microsoft auf den Plan rief. Der übernahm das Startup hinter der App für eine Summe von 100 bis 200 Millionen US-Dollar.
Damit war dann aber auch das Ende der Wunderlist-App eingeleitet. Microsoft kündigte schon zwei Jahre später das Ende der Plattform an. Nutzer:innen sollten stattdessen zu Microsoft To Do wechseln.
Damit waren nicht alle Wunderlist-Fans zufrieden. Und auch Reber selbst hat mit To-do-Apps offenbar noch nicht abgeschlossen. Zusammen mit dem Blinkist-Mitgründer Niklas Jansen arbeitet Reber seit zwei Jahren an einer neuen Aufgabenverwaltung: Superlist.
Superlist ist nach einer längeren Beta-Phase ab sofort in Version 1.0 verfügbar. Wir haben uns angeschaut, was ehemalige Wunderlist-Fans erwartet.
Wunderlist-Nachfolger: Das kann Superlist
Die Erwartungen sind durchaus hoch. Immerhin soll Superlist nicht weniger als der „offizielle Nachfolger von Wunderlist“ werden. Im Kern handelt es sich auch hier um eine App zur Aufgabenverwaltung, die sich für private To-dos ebenso eignen soll wie für die kollaborative Arbeit im Team.
Die App ist in einer Web-Version sowie für macOS, iOS und Android verfügbar. Beim Öffnen der Mac-Variante fällt zunächst das schicke Design ins Auge. In einer dreigeteilten Ansicht findet ihr die Hauptnavigation neben der eigentlichen Listenansicht. Ganz rechts wiederum wird ein für jede Liste individuell wählbares Bild angezeigt. Das sieht nicht nur nett aus, sondern erleichtert auch die Orientierung.
Das Anlegen von Listen geht schnell von der Hand. Im Grunde müsst ihr nur den Task eingeben und Enter drücken. Wenn ihr stattdessen Textbausteine, Überschriften, Teiler, Bilder oder Anhänge in die Liste einfügen wollt, reicht die Eingabe von / und ihr könnt mit der Tastatur das entsprechende Element auswählen. Weniger zeitsparend, aber ebenfalls möglich: Die Auswahl der Elemente durch einen Mausklick.
Einzelne Listen könnt ihr per E-Mail mit anderen Nutzer:innen teilen. Außerdem könnt ihr auch Gruppen für euer Team festlegen, um Listen gemeinsam zu bearbeiten.
In der Seitenleiste könnt ihr eure Listen organisieren. Außerdem könnt ihr dort gezielt alle am jeweiligen Tag anstehenden Aufgaben, eine Liste sämtlicher Tasks, eine Liste der von anderen Team-Mitgliedern kommentieren Tasks und eine Übersicht neuer Tasks aufrufen.
Integrationen: Auch Superlist setzt auf KI
Ihr könnt Superlist mit einer Reihe von Web-Diensten verbinden, die dann wiederum automatisch Tasks erzeugen. So werden aus Pull Requests auf GitHub beispielsweise automatisch Aufgaben erzeugt. Ebenfalls unterstützt werden Figma, Linear und Microsofts Wunderlist-Ersatz To Do.
Außerdem könnt ihr auch E-Mails in Tasks verwandeln. Das geht zum Einen durch eine Weiterleitung. Wer Gmail verwendet, braucht entsprechende Mails hingegen nur als Wichtig oder mit einem speziellen Superlist-Label versehen. Wer möchte, der kann sich die Gmail-Nachrichten auch gleich von einer KI zusammenfassen lassen.
Durch eine Verbindung mit dem Google-Kalender können außerdem alle Tasks mit einem Fälligkeitsdatum automatisch in eurem Kalender hinterlegt werden.
Die Slack-Integration von Superlist funktioniert in beide Richtungen. Zum einen könnt ihr auf verschiedenen Wegen Nachrichten in Tasks verwandeln. Zum anderen könnt ihr Aufgaben aber auch direkt aus dem Team-Messenger heraus als erledigt markieren. Weitere Produktintegrationen sind laut dem Superlist-Team bereits in Arbeit.
Superlist: Was kostet die App?
Ihr könnt Superlist in der Basisversion kostenfrei nutzen. Dann fehlen allerdings die Integrationsmöglichkeiten zu GitHub, Slack, Linear und Figma. Außerdem könnt ihr nur fünf geteilte Listen verwalten, und auch nur mit maximal fünf Personen an einer Liste arbeiten. Außerdem ist der Speicher auf 500 Megabyte begrenzt.
Für 8 Euro monatlich oder 96 Euro jährlich könnt ihr diese Begrenzungen für euren persönlichen Account größtenteils aufheben. Unternehmen wiederum zahlen zehn Euro pro Person monatlich.
Mir fehlt bei Superlist, die fehlende Importmöglichkeit von Content Notizen die im Notizfeld zum Todo abgespeichert wurden.
Konkret: Was bringt mir der Import einer Liste meiner ToDos, wenn wichtiger, hinterlegter Content zum ToDo fehlt?