Der klassische Tracking-Cookie ist angezählt. Während Apple und Mozilla bei der Blockierung von Drittanbieter-Cookies bereits ernst machen, will sie mittlerweile selbst Google langfristig aus dem Chrome-Browser verbannen. Die New York Times ist darauf offenbar vorbereitet: Nach Informationen der US-Publikation Axios arbeitet das Traditionsblatt an einer hauseigenen Plattform für zielgerichtete Online-Werbung.
Ab Juli 2020 sollen Werbekunden die Plattform nutzen können. Nach Axios-Informationen sollen sie dabei Zugriff auf rund 45 Zielgruppensegmente haben, die wiederum in sechs Kategorien unterteilt sind. In der zweiten Jahreshälfte soll die New York Times dann 30 weitere Segmente hinzufügen. Schon ab 2021 könnte die Website der New York Times dann vollständig auf Drittanbieter-Cookies verzichten und ihren Werbekunden trotzdem zielgerichtete Werbemöglichkeiten anbieten.
New York Times profitiert von hoher Anzahl registrierter Leserinnen und Leser
Die New York Times profitiert bei dem Vorhaben von der hohen Anzahl registrierter Leserinnen und Leser. Rund sechs Millionen Menschen verfügen über ein kostenpflichtiges Abonnement und mehrere Millionen mehr über ein Konto bei der Website der US-amerikanischen Tageszeitung.
Laut Axios ist die eigene Werbeplattform Teil einer Reihe von Maßnahmen bei der New York Times, um mehr Rücksicht auf den Datenschutz der Leserschaft zu nehmen. Am Ende könnte sich der Schritt aber auch finanziell auszahlen: Eine Studie von 2019 zeigte, dass Werbetreibende im Vergleich zu rein kontextabhängigen Anzeigen deutlich mehr für zielgerichtete Online-Werbung ausgeben. Von diesen Mehrausgaben kommen derzeit aber im Schnitt nur rund vier Prozent bei den Publishern an.
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Warum soll es gut sein? Die Cookies werden sowieso gespeichert, aber diese werden von NYT selbst verwaltet. Wenn es um die Sicherheit geht, dann bin ich mir sicher, dass sowohl Datenbanken als auch die Sicherheit besser von Google als Tracking-Anbieter geschützt sind.
Na endlich, einer fängt an, diesen endlosen medialen Supermurx abzuschalten.
Vertrauen der Leser muss man sich erarbeiten und das geht nur, wenn man aufhört, die Leser hinterhältig auszuspionieren.
Dafür wird bereitsi n großem Stil Fingerprinting genutzt, das funktioniert viel effizienter.