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Kommentar

Tech-Branche bietet Anlegern Chancen – trotz Inflation und Rezession

In Deutschland breitet sich die Angst vor dem Wohlstandsverlust aus. Keine guten Voraussetzungen für Investments? Falsch – denn gerade jetzt schlägt die Stunde der Antizykliker!

Von Lars Reiner
4 Min.
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Die Tech-Branche bietet Anlegern aktuell vielversprechende Chancen. (Foto: Shutterstock/88studio)

An der Börse wird die Zukunft gehandelt – dieser Spruch ist ebenso wahr wie platt, und betrifft mehrere Punkte. So sind Unternehmen, die im Bereich Digitalisierung und Technologie stark aufgestellt sind, in diesem Jahr zwar besonders hart abgestraft worden, in der Vergangenheit zeigte sich aber, dass eben diese Unternehmen in Krisen schneller wieder auf die Beine kommen. Denn Digitalisierung und technologische Veränderungen stehen eben auch für Kosteneffizienz und damit werden Krisen von ihnen weniger als Problem, sondern vielmehr als Chance erkannt.

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Wer digitalisiert, gewinnt

In der Corona-Pandemie zeigte sich das deutlich. Es gilt: Wer ausreichend digitalisiert ist, gewinnt leichter Kunden und erzielt mit innovativen Lösungen eine höhere Wertschöpfung. Kunden setzen immer stärker auf digitale Kanäle und erwarten, dass Unternehmen über ihre Bedürfnisse Bescheid wissen, proaktiv die richtigen Produkte und Dienstleistungen empfehlen und in Echtzeit mit ihnen kommunizieren. Folgerichtig lässt sich der durch die Inflation ausgelöste Effizienzdruck durch Digitalisierung mildern.

Weiterhin können digital aufgestellte Unternehmen schneller auf eine Rezession reagieren als beispielsweise Industrieunternehmen. Sie müssen keine großen Fabriken am Laufen halten.

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Außerdem ist ihr Geschäftsmodell sowohl nach oben als auch nach unten skalierbar, da sie keine Fixkosten für die Produktion tragen müssen. Auch könnte der aktuelle Inflationsdruck bei nicht-digitalen Unternehmen dazu führen, dass diese mehr in Automatisierung und Digitalisierung investieren müssen.

Dadurch wären sie in der Lage, bei steigenden Gehaltskosten Personal zu sparen. Eine solche Entwicklung könnte dann wiederum Tech-Unternehmen neue Aufträge bescheren.

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Dazu kommt, dass die Rezession in vielen Aktien längst eingepreist ist. Darunter auch Unternehmen, die noch vor wenigen Monaten als besonders zukunftsträchtig galten – wie etwa Amazon, Microsoft oder Alphabet. Auch wenn die Konsumzurückhaltung in den kommenden Quartalen spürbar werden könnte, hat der Markt seine Erwartungen an die Quartalszahlen längst gesenkt – und richtet den Blick nach vorne.

Denn: Üblicherweise nimmt der Markt Entwicklungen der Realwirtschaft vorweg. Das war in den vergangenen Monaten mit fallenden Notierungen trotz robusten Wirtschaftsdaten so und das dürfte auch so sein, wenn die Realwirtschaft wirklich in der Rezession stecken sollte. Steigende Kurse inmitten des (real-)ökonomischen Abschwungs sind also eher üblich als außergewöhnlich.

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Starker Arbeitsmarkt und neue Lohnabschlüsse gegen den Konsumstreik

Einige Umstände sprechen zusätzlich dafür, dass die Rezession schwächer ausfallen könnte als in der Vergangenheit. Etwa der überaus robuste US-Arbeitsmarkt. Zwar mehren sich Meldungen rund um Kündigungen, wie etwa bei Twitter oder dem Facebook-Mutterkonzern Meta, doch wurden seit April 2022 unterm Strich noch immer mehr neue Stellen geschaffen als abgebaut.

Sobald sich die Inflation abschwächt und ein Ende der Rezession absehbar wird, könnten höhere Lohnabschlüsse zudem verlorene Kaufkraft kompensieren und so bei Konsumenten die verbliebenen Inflationssorgen vertreiben und eben auch den digitalen Konsum wieder beleben.

In Deutschland scharren Gewerkschaften bereits mit den Hufen und heizen den Verteilungskonflikt an. Für die Chemiebranche denken Arbeitnehmervertreter an Lohnabschlüsse oberhalb der Inflationsrate und auch die Tarifkommission des Öffentlichen Dienstes fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für Beschäftigte von Kommunen und Bund. Die Verhandlungen beginnen Anfang 2023. Was bedeutet das nun für den Markt?

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Tech hat weiter Zukunft

Dass es sich für Anleger lohnen kann, in der Krise anzulegen, zeigt der Blick in Aktien-Historie: Während der Asienkrise 1997 drehten die Märkte schon 474 Tage vor Ende der Rezession wieder nach oben und sorgten für einen prozentual dreistelligen Wertzuwachs an den Börsen.

Auch das Ende der Finanzkrise in der Eurozone nahmen die Märkte 2008 bereits 116 Tage vorweg. Die Eurokrise 2011 war am Markt ganze 342 Tage früher vorbei und die Corona-Rally startete 2020 bereits 99 Tage bevor die Wirtschaftsdaten zeigten, dass alles womöglich doch nicht so schlimm ist.

Um schon jetzt auf das Ende der Rezession zu setzen, können antizyklische Anleger abgestrafte Aktien in den Fokus nehmen, die langfristig trotzdem attraktive Renditechancen versprechen. Viele dieser Unternehmen kommen etwa aus dem US-Technologieindex Nasdaq 100, der sich als Index sehr gut durch ETFs abdecken lässt. Hier vereinen sich Technologiepioniere und starke Marken, die in den 2020er Jahren noch die eine oder andere Rekordzahl vermelden werden. Blind den nächstbesten ETF kaufen, sollte man nicht – gerade der Anfang von Aufschwungphasen an den Märkten ist häufig noch von volatilen Kursverläufen und Rückschlägen gekennzeichnet. Es lohnt sich daher, vorhandene Expertise zu nutzen und strategisch als auch selektiv vorzugehen.

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Die Inhalte dieser Kolumne stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Die Meinungsäußerungen unserer Experten repräsentieren die aktuelle Einschätzung von Ginmon, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Ginmon übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der dargestellten Informationen. Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Geldanlagen am Kapitalmarkt sind mit Risiken verbunden. Mehr zu unseren Risikohinweisen unter https://www.ginmon.de/risikohinweis/.

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