Tech-Investor James Anderson glaubt, dass der Chiphersteller Nvidia in einem Jahrzehnt eine Marktkapitalisierung von fast 50 Billionen US-Dollar erreichen könnte. Das wäre mehr, als alle Unternehmen im US-Index S&P 500 gerade wert sind.
„Das potenzielle Ausmaß von Nvidia ist im optimistischsten Fall weitaus größer, als ich jemals zuvor gesehen habe, und könnte zu einer Marktkapitalisierung im zweistelligen Billionenbereich führen“, sagte Anderson der Financial Times. Anderson ist bekannt, weil er schon früh auf das Potenzial von Big-Techs wie Tesla und Amazon gesetzt hat.
Seinen Tipp will es allerdings nicht als Vorhersage, sondern als Möglichkeit verstanden wissen, immer vorausgesetzt, dass „künstliche Intelligenz für die Kunden funktioniert und Nvidias Vorsprung erhalten bleibt“.
Nvidia auf Erfolgskurs
Wie kein anderes Unternehmen hat Nvidia vom Boom um generative KI-Modelle wie ChatGPT von OpenAI profitiert. Schließlich liefert der Chiphersteller so etwas wie die Infrastruktur dafür, dass diese Modelle trainiert werden können. Seit Jahresbeginn ist der Kurs der Nvidia-Aktie um 162 Prozent gestiegen, der Chiphersteller hat seinen Marktwert auf über drei Billionen Dollar gesteigert.
Zuletzt hat Nvidia einen Aktiensplit durchgeführt, damit der Preis pro Aktie wieder erschwinglicher für Kleinanleger:innen wird, und im Juni sogar zeitweise Microsoft und Apple als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt überholt.
Nach dem rasanten Anstieg glauben allerdings einige Analysten, dass so langsam die Luft nach oben dünner wird und Nvidia in Zukunft keine so große Wachstumssprünge mehr machen kann.
Wie wahrscheinlich ist das 50-Billionen-Dollar-Ziel?
Nicht so Anderson: Der „anhaltende exponentielle Fortschritt des Unternehmens, die Wettbewerbsvorteile bei Hardware und Software sowie die Kultur und Führung sind genau das, was wir suchen“, sagte er.
Anderson leitet bei Agnelli Lingotto Investment Management einen 650 Millionen Dollar schweren Fonds, dessen größte Position Nvidia ist. Sein Investment bei dem Chiphersteller unterscheidet sich insofern von seinen Wetten auf Amazon und Tesla, da diese Unternehmen „nicht von hochprofitablen und dominanten Positionen aus gestartet sind, sondern diese erst erreichen mussten“, sagte Anderson.
In einem Brief an Investoren relativierte Anderson in diesem Jahr seine Prognose allerdings: Die Wahrscheinlichkeit, dass Nvidia aufgrund des Wachstums der Nachfrage nach Rechenzentren in einem Jahrzehnt eine Marktkapitalisierung von 49 Billionen Dollar erreicht, läge bei 10 bis 15 Prozent. Zudem könnte es bei der GPU-Nutzung in der KI auch Rückschläge und Pausen geben.
Die größte Frage bei der Bewertung des KI-Hypes sei, ob KI in zehn Jahren ernsthafte Probleme lösen kann, inklusive des autonomen Fahrens, der Robotik und der Arzneimittelforschung.
50 Milliarden? In dem Artikel geht es um 50 Trillion US-Dollar. Also auf deutsch 50 Billionen.
NVidia ist ja heute schon 3 Billionen wert.
Milliarden, Billionen, Trillionen: wenn der „Tech-Experte“ James Anderson ein Finanz-Experte wäre und tatsächlich Aktien empfehlen würde, die in 10 Jahren auf 2% des Aktualwertes schrumpfen könnten, dann würde man doch eher Ausführungen zum Shorten der NVIDIA-Aktie erwarten. Die Redaktion sollte die Zahlen einmal genauer prüfen.