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Analyse

Wenn die Nvidia-Aktie schwächelt: Diese Alternativen setzen auch auf KI

Ist die Nvidia-Euphorie zu Ende? Der Aktienkurs hat zuletzt einen Dämpfer erlebt. Analyst:innen raten trotzdem weiterhin zum Kauf. Anleger:innen können jetzt aber auch mit KI statt in KI investieren.

3 Min.
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Die neue KI von Nvidia könnte die Gaming-Branche grundlegend verändern. (Bild: Shutterstock/Ralf Liebhold)

Die rekordverwöhnten Nvidia-Anleger:innen mussten in den vergangenen Tagen kurz die Luft anhalten. Zunächst löste der Chiphersteller zwar erneut Euphorie aus und überholte Microsoft und Apple an der Börse: Damit war Nvidia zeitweise das wertvollste Unternehmen der Welt, der Börsenwert stieg auf 3,33 Billionen Dollar.

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Doch dann kam der Kursrutsch: Innerhalb von nur drei Tagen verlor die Aktie 13 Prozent an Wert. Die Marktkapitalisierung schrumpfte um 430 Milliarden Dollar, Nvidia sank damit wieder auf Platz 3 in der Rangliste der wertvollsten Unternehmen der Welt ab.

Anleger:innen nehmen Gewinne mit

Ist der große KI-Boom jetzt also vorbei? Kritiker:innen warnen schon lange davor, dass sich rund um Tech-Aktien eine Blase gebildet haben könnte. Insbesondere Nvidia hatte bisher überdurchschnittlich vom Boom der künstlichen Intelligenz profitiert, gilt der Chiphersteller doch als eine Art Ausrüster für alle, die eigene KI-Kapazitäten aufbauen wollen. Das Unternehmen liefert seine gefragten Chipsysteme unter anderem an Microsoft, Google und Meta.

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Fast im Alleingang war Nvidia mit seinem Höhenflug an der Börse zuletzt auch für den Anstieg des US-Börsenindex S&P 500 verantwortlich, der in den vergangenen Monaten um 30 Prozent in die Höhe schoss. Zuletzt hatte die Börsenbewertung des Chipherstellers auch von einem Aktiensplit profitiert: Aus einer Nvidia-Aktie wurden dabei zehn, um die Papiere auch wieder für Kleinanleger:innen zugänglich zu machen.

Nun haben aber viele Anleger:innen nach der Kursexplosion der vergangenen Monate Gewinne mitgenommen. Immerhin hatte die Aktie seit Jahresbeginn mehr als 170 Prozent Plus gemacht. Selbst Konzernchef Jensen Huang verkaufte in den vergangenen Tagen einige Hunderttausend seiner eigenen Aktien. Analyst:innen weisen allerdings darauf hin, dass dahinter keine aktive Verkaufsentscheidung stand. Der Aktienverkauf war an das Erreichen bestimmter Meilensteine wie etwa eines Kursziels gebunden.

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Kaum Impulse auf der Hauptversammlung

Die meisten Wall-Street-Analyst:innen empfehlen die Aktie trotz der Kurskorrektur weiterhin zum Kauf, auch wenn die jährliche Hauptversammlung am Mittwoch eher keine großen Neuigkeiten gebracht hat. Firmenchef Huang betonte dort, dass Nvidia bereits den früheren Fokus auf Spiele hinter sich gelassen habe und der Schwerpunkt jetzt auf der Chipherstellung für Rechenzentren liege. Neue Märkte im KI-Segment sollen sich in der Industrierobotik erschließen, dafür strebt Nvidia Partnerschaften mit allen Computerherstellern und Cloud-Anbietern an.

Wann genau der KI-Chip der nächsten Generation namens Blackwell verfügbar sein wird, ist aber noch nicht bekannt. Zudem wird Nvidia seine Monopolstellung bei besonders leistungsfähigen Chips nicht ewig halten können. Ausgerechnet seine besten KI-Kunden wie Google oder Apple arbeiten daran, künftig eigene Chips herzustellen, um sich aus der Abhängigkeit von Nvidia zu lösen.

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In den KI-Boom investieren

Die großen Kurssprünge der Vergangenheit sollten Anleger:innen daher gedanklich nicht in die Zukunft fortschreiben, auch wenn sich die Nvidia-Aktie mittlerweile wieder stabilisiert hat. Wer an der Börse noch auf den KI-Zug aufspringen will, hat auch andere Möglichkeiten. Analyst:innen nehmen jetzt beispielweise die Aktien anderer Halbleiter­anbieter wie Taiwan Semiconductor (TSMC) oder Broadcom in den Blick.

Als Alternative zum Stock-Picking, also dem Investieren in Einzelaktien von Unternehmen, bietet sich auch ein Exchange Traded Fund (ETF) an. Das Analysehaus Morningstar hat beispielsweise vier ETF identifiziert, die den KI-Trend aufnehmen, in Europa zum Verkauf stehen und positiv bewertet werden: Amundi MSCI Robotics & AI ESG, L&G Artificial Intelligence, Wisdomtree Art Intelligence und Xtrackers AI & Big Data. Im Vergleich zu konkurrierenden ETF seien sie relativ günstig und haben bisher solide Renditen erzielt. Kleiner Hacken: Die ETF sind noch relativ jung, der „älteste“ wurde erst 2018 aufgelegt.

Aber Achtung: In diesen ETF ist ein recht großer Anteil in die „Magnificent 7“, also die sieben größten US-Tech-Firmen, investiert. Nvidia macht bei vielen die größte Position aus, neben Alphabet, Microsoft, Meta, aber auch Advanced Micro Devices (AMD). Grundsätzlich gilt bei solchen Themen-ETF: Ähnliche wie Einzelaktien können sie sehr volatil sein, das heißt, der Kurs kann stark schwanken.

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Erster KI-geführte ETF

Eine weitere Alternative: Mit KI statt in KI investieren. Das Berliner KI-Startup Ultramarin hat gerade einen ETF gestartet, bei dem künstliche Intelligenz die Rolle des Fondsmanagers übernimmt, das heißt: Sie wählt die Aktien aus. Der AI-Enhanced Eurozone Equities Ucits ETF ist demnach der erste vollständig von KI gemanagte aktive ETF in Europa. Das Investmentziel ist eine Aktienauswahl, die den MSCI EMU Index schlägt. Nach Kosten soll so eine Überschussrendite von etwa 2,5 Prozent im Jahr erwirtschaftet werden.

Alle Inhalte dienen ausschließlich der Information. Sie stellen keine Wertpapieranalyse im Sinne des § 34b WpHG, Empfehlung, Anlageberatung oder Aufforderung zum Handeln dar und ersetzen keine fachkundige, individuelle Anlageberatung.

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