Die Schaltsekunde könnt ihr euch vorstellen wie das Schaltjahr. Da die Erde etwas mehr als 365 Tage braucht, um die Sonne zu umrunden, hängen wir alle vier Jahre einen Tag dran. So sorgen wir dafür, dass sich die Jahreszeiten langfristig nicht zu stark verschieben. Die Schaltsekunde funktioniert ähnlich, allerdings hat sie einen anderen Zweck.
Laut einem Blogpost von Meta wurde die Schaltsekunde vom International Earth Rotation and Reference System Institute ins Leben gerufen, um die langsamer werdende Rotation der Erde auszugleichen. In unserem Alltag spielt das kaum eine Rolle, für Astronomen und Wissenschaftler kann es aber ein entscheidender Faktor sein, wenn sie Himmelskörper beobachten.
Für Tech-Unternehmen wie Meta, Google, Microsoft und Amazon macht die Schaltsekunde ebenfalls Probleme. Deswegen haben die Unternehmen laut Cnet am Montag eine öffentliche Aktion gestartet, um die Einführung weiterer Schaltsekunden zu verhindern. Bisher gab es insgesamt 27 Schaltsekunden seit 1972.
Schaltsekunden legen Server lahm
Server, Rechner und Programme gehen davon aus, dass sich die Zeit linear vorwärts bewegt. Also dass eine Sekunde auf die andere folgt und dass eine Minute 60 Sekunden hat. Wenn eine Schaltsekunde eingeführt wird, hat eine Minute allerdings 61 Sekunden. Da das oft nicht im Code von Programmen und Websites vorhergesehen ist, können einige davon nicht mit diesem Umstand umgehen.
Das war zum Beispiel der Fall bei Reddit in 2012. Hier hat die Extrasekunde dafür gesorgt, dass die Plattform für 30 bis 40 Minuten nicht erreichbar war. Auch das Unternehmen Cloudflare spricht in einem Blogartikel ausführlich darüber, wie Schaltsekunden das DNS-System des Dienstleisters beeinflussen.
Mehr Schaltsekunden seien unnötig
Meta argumentiert außerdem, dass weitere Schaltsekunden gar nicht nötig seinen. Da sich das Muster der Geschwindigkeit der Erdrotation stets verändert, sei es sogar wahrscheinlich, dass wir in Zukunft negative Schaltsekunden sehen könnten. Hier würden wir eine Sekunde zurück statt nach vorne gehen. Da das bisher noch nicht passiert ist, wissen wir auch nicht, wie Programme und Server darauf reagieren würden.
Abschließend schreibt Meta im Post: „Als Ingenieure bei Meta unterstützen wir einen größeren Community-Vorstoß, um die zukünftige Einführung von Schaltsekunden zu stoppen und auf dem aktuellen Niveau von 27 zu bleiben, was unserer Meinung nach für das nächste Jahrtausend ausreichen wird.“
Ihr schreibt im Text „Astrologen und andere Wissenschaftler“. 1. Nicht gegendert 2. Astrolog:innen sind keine Wissenschaftler:innen. Ihr meint vermutlich Astronom:innen!
Hey Nico,
vielen lieben Dank für deinen Hinweis! Du hast natürlich Recht, das war ein Fehler unsererseits – das haben wir angepasst. :)
Zum Gendern:
Im Statement unseres Chefredakteurs (https://t3n.de/news/gendern-t3n-sprache-1393684/) schreibt er: „Gendern wir also deshalb immer und überall, streng nach einem Regelwerk? Nein. Denn der vielleicht sogar wichtigste Bestandteil unserer DNA ist die Meinungsfreiheit, nach innen wie nach außen.“ Das heißt in der Praxis, dass wir Redakteur:innen da selbst entscheiden, dementsprechend steht es meinem Kollegen frei, hier nicht zu gendern.
Liebe Grüße!
Josie (t3n Marketing-Redakteurin)
Vielleicht stelle ich mich zu blöd an oder bin zu naiv, doch ich als Entwickler finde kein Szenario, in welchem 1 Sekunde Zeitverschiebung nach vorne große Probleme verursachen könnte (rückwärts ist was anderes), bis auf zwei Ausnahmen:
Cron-Jobs: Aber wenn ein solcher nicht zwischen 23:59:59 und 00:00:00 UTC läuft, ist alles gut. Und ich würde eh immer eher eine „ungerade“ Uhrzeit nehmen, abseits vom Viertelstunden-Takt.
Timeouts: Aber wenn ausgelöste Timeouts ein System gleich komplett lahmlegen, zeugt das eher von mangelnder Code Qualität.
Falls jemand mit mehr Ahnung als ich die „echten“ Probleme mit der Schaltsekunde begründen kann, wäre ich höchst interessiert daran.
(sonst bleibt mir kleinen Entwickler nur übrig, die großen Softwarekonzerne auszulachen )