Kunstfirma gegen „toxischen“ Konzern: Meta verklagt Meta, weil es sich Meta nennt

Ende Oktober 2021 hatte Facebook als Dachgesellschaft der Plattformen Facebook, Whatsapp und Instagram sowie von Firmen wie Oculus seinen Namen in Meta geändert. Als Grund gilt die stärkere Hinwendung des Mark-Zuckerberg-Konzerns zum Thema Metaverse. Nicht gut angekommen war das Bekanntwerden der Umbenennung bei mehreren kleinen Unternehmen, die entweder Meta heißen oder ein ähnliches Logo haben wie die Facebook-Mutter. Eine Klage hatte etwa das US-Startup Meta PC eingereicht. Jetzt folgt die nächste Klage.
Wie The Verge berichtet, hat die auf Installationskunst spezialisierte Firma Meta auf ihrer Website angekündigt, die gleichnamige Facebook-Mutter zu verklagen. Zuvor habe man acht Monate lang versucht, mit Facebook zu verhandeln. Der Social-Media-Riese habe dem kleinen Unternehmen jetzt aber keine andere Wahl mehr gelassen, als eine Klage anzustrengen. Mit seiner Umbenennung habe Facebook die Meta-Marke und den Namen gekapert, in deren Aufbau die Kunstfirma über zwölf Jahre hinweg „Blut, Schweiß und Tränen“ gesteckt habe. Das Unternehmen trägt den Namen Meta seit dem Jahr 2010.
Das Problem laut den Installationskünstler:innen: der schlechte Ruf des Konzerns. „Meta kann keine Waren und Dienstleistungen mehr unter der Meta-Marke anbieten“, beschwert sich die Kunstfirma. Denn die Verbraucher:innen würden fälschlicherweise annehmen, dass all das von der gleichnamigen Facebook-Mutter stamme. Damit würde die Kunstfirma Meta mit der „Toxizität in Verbindung gebracht, die untrennbar mit Facebook verbunden“ sei.
Details zu der Klage sowie zur möglichen Höhe des geforderten Schadensersatzes sind derzeit nicht bekannt. Fraglich ist ohnehin, ob die Klage einer kleinen Firma gegen den Milliardenkonzern Facebook/Meta überhaupt Erfolg haben könnte. Meta PC scheint entsprechend vor allem auf die 20 Millionen US-Dollar zu schielen, die es Meta abringen will. Zudem gibt es noch einige andere Unternehmen, die mit dem Namen Meta agieren.
Facebook/Meta scheint wiederum eher schmerzlos zu sein, wenn es darum geht, gegen mögliche Konkurrenz vorzugehen. So sollen die Instagram-Konten einer australischen Künstlerin (Metaverse) und einer Wiener Shopbetreiberin (Metaware) – zumindest vorübergehend – offenbar grundlos deaktiviert worden sein. Erst als sich öffentlicher Widerstand regte, ruderte der Konzern zurück und nannte im Wiener Fall die Deaktivierung „irrtümlich“.
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