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Pawel Durow: Telegram-Gründer äußert sich zu Russland und dem Ukraine-Krieg

Telegram-Gründer Pawel Durow erzählt, warum er Russland verlassen hat, und weshalb der Ukraine-Krieg für ihn eine „persönliche Angelegenheit“ ist.

2 Min.
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Telegram-Gründer Pawel Durow vor 6 Jahren in München. (Foto: dpa)

Angesichts des Ukraine-Krieges hat sich nun auch Telegram-Gründer und Eigentümer Pawel Durow zu Wort gemeldet. Er reagiert damit auf Befürchtungen, das Medium sei für Ukrainer nicht sicher, weil Durow selbst Russe sei. Der Selfmade-Milliardär spricht in dem Beitrag über seine ukrainischen Wurzeln und Konflikte mit dem russischen Geheimdienst FSB.

Ukraine-Krieg eine „persönliche Angelegenheit“

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Durows Mutter stammt aus Kiew und heute leben noch viele Verwandte in der Ukraine, beginnt der 37-Jährige seinen Text. Daher sei der tragische Konflikt sowohl für ihn als auch für Telegram eine persönliche Angelegenheit. Durow selbst verließ Russland 2014 und gab damals an, keine Pläne zu haben, zurückzukehren. Hintergründe seines Exils kamen jetzt heraus.

Durow hat die Plattform Vkontakte (Vk) aufgebaut. Es ist das größte soziale Netzwerk in Russland und der Ukraine. Er gründete die Plattform im Alter von 22 und verkaufte nach und nach seine Anteile. Er erinnert sich: „Im Jahr 2013 verlangte der russische Geheimdienst FSB, dass ich ihm die privaten Daten der ukrainischen VK-Nutzer zur Verfügung stelle, die gegen den prorussischen Präsidenten protestierten.“

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Durow bleibt hart und muss Russland verlassen

Er habe sich geweigert und sei daraufhin aus seinem eigenen Unternehmen geworfen worden. Doch damit nicht genug: „Ich war gezwungen, Russland zu verlassen“, schreibt Durow. Er hatte bei VK im April 2014 die FSB-Befehle und seine Antworten darauf veröffentlicht. Heute besitzt Pawel Durow nach eigenen Angaben keine Unternehmen und Mitarbeiter in Russland mehr. Aber eines sei gleich geblieben: „Ich stehe für unsere Nutzer ein, egal was passiert. Jetzt – mehr denn je.“

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Telegram, das er und sein Bruder führen, wird derweil von beiden Seiten eingesetzt. Der ukrainische Präsident wendet sich über die Plattform an die Bevölkerung. Sie wird für eine Cyberarmee verwendet und dient sogar als Kanal für das Militär. Russland verbot Telegram 2018, was seiner steigenden Popularität keinen Abbruch tat. Die Regierung widerrief das erfolglose Verbot 2020 wieder. Heute sollen sich viele Russen über die freie Plattform austauschen. Die Nutzerzahlen steigen weiter.

Durow erwägte Abschaltung von Telegram

Durch die steigende Anzahl von Hetz-Gruppen auf Telegram wollte Durow sogar die zeitweilige Abschaltung des Dienstes in der Ukraine und Russland erwägt haben. Er änderte seine Meinung, nachdem eine hohe Anzahl von Nutzern sagten, Telegram sei ihre einzige (sichere) Informationsquelle. Stattdessen rief er die Nutzer auf, die Informationen aus Telegram-Kanälen zu überprüfen und ihnen keinen Glauben zu schenken. Der Guardian berichtete ausführlich darüber. Zuletzt hatte Signal-Gründer Moxie Marlinspike Telegram dafür kritisiert, dass es eine Klartext-Datenbank aller Nachrichten und Inhalte vorhalte.

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Kantenhuber

Wie so oft, machen sich die Leute nur pauschale Informationen zunutze, um ihre Aversionen gegen vermeintlich feindliche Subjekte ausleben zu können.

Wer das einigermaßen informiert begleitet hat, dem war klar, dass Telegram vor allem im Osten eine wesentliche und relativ sichere Kommunikationsschiene war und ist. Das hat dem Kreml überhaupt nicht geschmeckt, hat es aber nicht wirklich fertig gekriegt, diese Plattform abzuwürgen – bis jetzt.

Aber, es ist eben auch ein zweischneidiges Schwert. Dass sich dort auch superrechte Schwadronen und Schwurbler aller Art austoben, ist ein für Mitteleuropäer wenig erträgliches Merkmal und wird es bleiben.

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