
Der „Teufelskomet“ ist für einige Tage auch mit bloßem Auge sichtbar. (Foto: Astrostar/Shutterstock)
In den Jahren 1812 beziehungsweise 1883 von den beiden Astronomen Jean-Louis Pons und William Robert Brooks entdeckt und beschrieben, kommt der Komet 12P/Pons-Brooks auf seiner Umlaufbahn alle 71 Jahre in Sonnennähe. Dann ist er von der Erde aus gut zu sehen.
Eisbrocken in Dresden-Größe mit Doppelschweif
Das liegt daran, dass der Eisbrocken, der mit 30 Kilometern ungefähr dem Durchmesser von Dresden entspricht, dann einen besonders ausgeprägten Schweif hinter sich herzieht. Er entsteht dadurch, dass der Komet von der Sonne erhitzt wird und Gase und Eispartikel austreten.
Neben dem weißlichen Staubschweif verfügt der Komet auch über einen grünlichen Ionen- oder Plasmaschweif, wie ardalpha.de erklärt. Dabei werden Ionen vom Sonnenwind weggeblasen. Der Schweif weist daher immer von der Sonne weg.
Im Fall von 12P/Pons-Brooks, der sich schon jetzt gut mit einem Teleskop beobachten lässt, hat Astronom:innen dessen Doppelschweif an „Teufelshörner“ erinnert, weshalb er jetzt als „Teufelskomet“ bezeichnet wird.
„Teufelskomet“ mit bloßem Auge sichtbar
Der „Teufelskomet“ wird in den kommenden Tagen auch mit bloßem Auge an unserem Abendhimmel zu sehen sein. Expert:innen erwarten, dass er eine scheinbare Helligkeit von bis zu vier Magnituden erreicht. Das entspricht in etwa der Helligkeit von dunkleren Sternen. Für das bloße Auge sind bis zu sechs Magnituden sichtbar – je weniger, desto heller.
Zur Einordnung: Der Polarstern hat rund zwei Magnituden, der Jupiter minus drei und die Sonne minus 27.
In Deutschland sollten Sternengucker:innen Anfang bis Mitte April einen guten Blick auf 12P/Pons-Brooks erhaschen können, jeweils nach Ende der Dämmerung, zwischen 20 und 21 Uhr. Der Komet wird dann im Westen zu sehen sein und zwar ganz in der Nähe des Jupiter, etwas über dem Horizont.
Allerdings müssen dafür auch die Bedingungen stimmen, schreibt etwa tagesschau.de. Voraussetzung seien klare Wetterbedingungen und ein geringes Maß an Lichtverschmutzung. Am besten könnt ihr also außerhalb von Städten einen Blick auf 12P/Pons-Brooks erhaschen.
Zu viel solltet ihr euch aber nicht versprechen. Mit dem bloßen Auge wird nicht viel mehr als ein kleiner Fleck zwischen den Sternen zu sehen sein. Schweif und Koma, die Atmosphäre des Kometen, sind dagegen nur mit einem guten Fernglas oder einem Teleskop auszumachen.
Unter der Mondsichel und unter Jupiter
Noch zwei Tipps zum besseren Finden von 12P/Pons-Brooks: Am 10. April zeigt sich der Komet direkt unter der Mondsichel. Der Abstand beträgt dann rund zwei Fingerbreit. Ebenfalls zwei Fingerbreit ist der „Teufelskomet“ am 11. April rechts unter Jupiter zu sehen. In den folgenden Tagen wandert er unter dem Planeten hindurch nach links.