In der vergangenen Woche hatte die Ankündigung einer AGB-Änderung bei Whatsapp zahlreiche Nutzer verärgert und einen wahren Nutzeransturm auf Alternativen wie Signal und Threema verursacht. Künftig soll Whatsapp alle Daten an Facebook übermitteln können – und dürfte damit Werbeanzeigen stärker personalisieren. Die bisherige Möglichkeit, dem Teilen der eigenen Account-Informationen mit Facebook zu widersprechen, entfällt dann.
Whatsapp: AGB-Änderung nicht für Europa?
Wer den neuen Regelungen nicht zustimmt, darf Whatsapp nicht mehr nutzen. Für Nutzer in Europa gilt dieser Zwang zur Zustimmung zum Datenaustausch laut Niamh Sweeney, Director of Policy bei Whatsapp, nicht. Ob das so stimmt, lässt sich aktuell aber nicht verifizieren. Auch in Deutschland haben Nutzer die entsprechende In-App-Bestätigung von Whatsapp erhalten, nach der sie ohne Zustimmung Whatsapp nicht mehr nutzen dürften.
Bis zum 8. Februar ist noch Zeit, bis die AGB-Änderung greift. Zahlreiche Nutzer wollen diese Gnadenfrist aber offenbar nicht ausnutzen und haben sich umgehend auf die Suche nach Alternativen gemacht. Beim Open-Source-Messenger Signal etwa kam man mit der Registrierung neuer Nutzer Ende vergangener Woche kaum mehr hinterher. Auch die Aufforderung von Tesla-Chef Elon Musk per Twitter – „Use Signal“ – dürfte zu dem Run auf die Whatsapp-Alternative beigetragen haben. Schon lange gilt Signal auch als Favorit von Edward Snowden.
Threema: „Explosion der Nutzerzahlen“
Von der Whatsapp-Flucht profitiert neben Signal auch der auf Privatsphäre spezialisierte schweizerische Messenger Threema. Die AGB-Änderung bei Whatsapp löste „bei Threema eine Explosion der Nutzerzahlen aus“, teilte das Unternehmen mit. Man zähle „seit Freitagmorgen eine Vervielfachung der täglichen Download-Zahlen“. Konkrete Zahlen nannte Threema nicht. Aber die Messenger-App finde sich in den App-Stores in Deutschland, Österreich und der Schweiz jeweils auf Platz 1 der Charts für Bezahl-Apps.