Totalausfall nach Hackerangriff: Toyotas Fabriken stehen still
Eigentlich rollen in Japan beim Automobilhersteller Toyota rund 13.000 Fahrzeuge pro Tag vom Band. Jetzt stehen die Bänder bis auf weiteres still, Toyota musste seine insgesamt 14 Fabriken mit 28 Linien in Japan herunterfahren, darunter auch die Werke der Tochtergesellschaften Hino und Daihatsu.
Der Grund: Bei einem Zulieferer ist es zu einem Cyberangriff gekommen. Der Angriff erfolgte bei dem Komponentenhersteller Kojima Press Industries, der unter anderem Türverkleidungen und Mittelkonsolen herstellt. Die Cyberattacke legte die komplette Kommunikation zwischen Kojima und Toyota lahm, was sich massiv auf die Produktionskette von Toyota auswirkt. Denn diese funktioniert teilweise nach dem sogenannten „Just in Time“-Prinzip, wonach bestimmte Bauteile erst kurz vor Einbau angeliefert werden, damit sie nicht gelagert werden müssen.
13.000 Fahrzeuge weniger pro Tag
Toyota selbst äußerste sich nicht zu dem Hackerangriff, aber Kojima bestätigte die Attacke gegenüber Nikkei Asia: „Es stimmt, dass wir von einer Art Cyberangriff betroffen sind. Wir sind noch dabei, den Schaden zu bestätigen, und wir beeilen uns, darauf zu reagieren. Oberste Priorität hat dabei, das Toyota-Produktionssystem so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen.“
Durch den Stillstand ist die Produktion von bis zu 13.000 Fahrzeugen pro Tag gestoppt. Das wirkt sich auch auf die rund 70.000 Mitarbeiter von Toyota aus, die Zwangspause machen müssen. Wie lange der Stopp anhält, ist noch unklar. Toyota prüft im Moment, wann sie die Produktion wieder aufnehmen können.
Zusammenhang mit Ukraine-Krieg nicht bestätigt
Ob der Cyberangriff mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu tun hat, ist ebenfalls völlig offen. Regierungen hatten nach Beginn des Krieges weltweit vor einem erhöhten Risiko von Hackerangriffen gewarnt. Die japanische Regierung wurde von Kojima in die Ermittlungen einbezogen – und bringt die Bänder hoffentlich bald wieder in Gang.