Turtle-Ransomware: So schützen sich Apple-Nutzer vor der neuen Mac-Malware
Der Mac-Experte Patrick Wardle hat eine neue Erpresser-Malware für macOS gefunden und seine Erkenntnisse auf dem Blog seiner Stiftung „Objective See“ veröffentlicht. Es handelt sich um „Turtle Ransom“.
Die Schadsoftware wurde vor zwei Tagen hochgeladen, wird allerdings schon jetzt von vielen Antivirenprogrammen erkannt. Sie stammt aus dem Windows-Lager und wird mit gut eingestellten Bordmitteln vom System gehindert, ihre schädliche Wirkung zu entfalten.
Windows-Virenscanner schlagen Alarm
Die Software, die in Go geschrieben wurde, haben die Macher:innen für eine Reihe von Plattformen kompiliert. In der Zip-Datei liegen Installationsroutinen für Windows, Linux und macOS vor.
Die Software hat auf Windows wohl zuerst seine Runde gemacht, daher liegt die Erkennungsrate bei den Virenscannern so hoch. Apple-Nutzer:innen werden jedoch von einem anderen Mechanismus geschützt.
Gatekeeper hält „den Kasten sauber“
Der Code sei zwar signiert, könne also unter macOS aufgeführt werden, aber es fehle ihm die Beglaubigung, die das Schutzsystem von macOS voraussetzt. Dementsprechend sollte „Gatekeeper“, so der Name des Schutzes, die Ausführung blockieren. Der Mechanismus fragt anschließend den:die Benutzer:in, ob die nicht-autorisierte Software installiert werden soll.
Wer die Ransomware installieren wolle, müsse schon „die Sicherheitsstufe vollständig ignorieren, eine ungewöhnliche Sicherheitseinstellung vornehmen oder die Malware über einen anderen Exploit ausführen, um mit der Verschlüsselung der Dateien zu beginnen.“
7 Gratis-Apps die deinen Mac besser machen
macOS-Ransomware leicht zu entschlüsseln
Wardles Analyse geht noch weiter. Er hat herausgefunden, dass sich der Schlüssel recht einfach im Speicher finden lässt. Er schreibt: „Da AES symmetrisch ist und der Schlüssel hier fest codiert ist, ist es für uns trivial, einen Entschlüssler zu schreiben.“
Zudem habe Apple in der Vergangenheit etwa mit schreibgeschützten Systemdateien dafür gesorgt, Ransomware „proaktiv abzuschwächen“. Wardle schreibt, ihm gebe jedoch die gehäufte Anzahl von Ransomware für macOS „zu denken“.
Gute Computerhygiene schützt
Es sei nun noch wichtiger, auf eine gute Computerhygiene zu achten. Dazu gehören das aufmerksame Checken von Sicherheitshinweisen des Systems, das Herunterladen von Software ausschließlich von seriösen Quellen und weiterhin keine Dateien zu öffnen, die von Unbekannten per E-Mail geschickt wurden.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team