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Jack Dorsey tritt zurück: Twitter-Aktie hebt ab – und fällt sofort wieder in den Keller

Der Rücktritt von Twitter-Chef Jack Dorsey hat an der Börse nur kurzzeitig für Euphorie gesorgt.

2 Min.
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Noch-Twitter-Chef Jack Dorsey. (Foto: picture alliance /  Michael Reynolds)

 

Jack Dorsey, der Mitgründer und Geschäftsführer Twitters, ist am Montag von seinem Posten zurückgetreten. Der 45-jährige Dorsey war sowohl CEO von Twitter als auch Chef von Square, einem ebenfalls von ihm gegründeten Zahlungsdienstleister, der zuletzt die Anlegererwartungen enttäuscht hatte. Auf die Nachricht des bevorstehenden Rücktritts hatte die Twitter-Aktie vorbörslich fast elf Prozent zugelegt, ist aber inzwischen wieder nahezu auf das alte Niveau zurückgefallen. Zwischenzeitlich war der Handel wegen einer „ausstehenden Meldung des Unternehmens“ ausgesetzt worden.

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Jack Dorsey reicht den Chefposten mit sofortiger Wirkung an den bisherigen Technikchef Parag Agrawal weiter. Der scheidende und der kommende Twitter-Chef haben die Veränderung stilecht auf Twitter bekannt gegeben.

Dabei legt Jack Dorsey Wert auf die Feststellung, er gebe den Chefposten ohne Druck und aus freien Stücken auf. Er werde noch bis etwa kommenden Mai im Vorstand mitarbeiten und dann das Unternehmen vollständig verlassen.

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Großinvestor Paul Singer besetzt Schaltstellen im Aufsichtsrat mit Dorsey-Gegnern

Ob freiwillig oder nicht – Dorsey hatte schon länger mit Großaktionären zu kämpfen, die der Auffassung waren, es sei nicht sinnvoll, dass Dorsey sowohl Twitter als auch Square führe. Besonders der Gründer von Elliott Management und milliardenschwere Investor Paul Singer galt als beinharter Gegner Dorseys in seiner Rolle als Twitter-Chef.  Spätestens seit der Verlautbarung Dorseys, er beabsichtige, seine Ämter künftig bis zu sechs Monate im Jahr von Afrika aus führen zu wollen, war Singer zum Angriff übergegangen.

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So hatte er über seinen Investmentfonds ausreichend Twitter-Anteile gekauft, um drei freie Direktorenplätze im Aufsichtsrat von Twitter besetzen zu können. Die beabsichtigte Besetzung wichtiger Schaltstellen des Unternehmens mit Singer-Kandidaten war so interpretiert worden, dass damit letztlich das Ziel der Entfernung Jack Dorseys aus dem Amt des CEO verfolgt werden sollte. Zuletzt hatte Singer allerdings seine Rücktrittsforderung aufgegeben, weil es gelungen war, dem Twitter-Management die Zustimmung zu einem harten Zahlenziel abzuringen.

So gelten bereits Zielvereinbarungen, die eine bestimmte Wachstumserwartung vorgeben. Der neue Twitter-Chef Agrawal beeilte sich in seiner allerersten Meldung als CEO, sich zu den vereinbarten Wachstumszielen zu bekennen. Sie seien mutig und kraftvoll, aber jedenfalls richtig, so der Dorsey-Nachfolger.

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Probleme mit Großaktionären nicht neu

Singer war mit seinen Vorbehalten gegen Dorsey nicht allein. Schon im Dezember 2019 hatte Investor Scott Galloway einen offenen Brief an Twitter-Manager Omid Kordestani geschrieben, den er mit den Worten eröffnete: „Ein Teilzeit-CEO, der nach Afrika umzieht? Es reicht.“ Im Verlaufe des offenen Briefes wurde Galloway noch deutlicher.

So warf er Dorsey mangelnde Selbstkritikfähigkeit, Gleichgültigkeit und einen Hang zum nichtssagenden Geschwafel (Yogababble) vor. Dorseys Gleichgültigkeit gegenüber Twitter sei dabei verständlich, beziehe dieser doch mit rund 85 Prozent den Löwenanteil seines Vermögens aus dem Zahlungsanbieter Square.

Unter all diesen Aspekten scheint ein Rücktritt die logische Konsequenz einer mehrjährigen Evolution. Für Dorsey selbst ist die Erfahrung, aus dem Amt gedrängt zu werden, – obwohl er sagt, er gehe aus freien Stücken – nicht neu. 2008 war ihm das bereits einmal passiert. Im Jahr 2015 kehrte er dann als Chef zu Twitter zurück, nachdem der frühere CEO Dick Costolo zurückgetreten war.

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