
Mitte Juni 2022 sprach SpaceX-Gründer Elon Musk in einer Videokonferenz mit den Twitter-Angestellten. Musk will Twitter noch immer kaufen – auch wenn er zwischendurch fast abgesprungen wäre – und wollte in der geschlossenen Veranstaltung seinen potenziellen neuen Angestellten Rede und Antwort stehen. Für die Twitter-Mitarbeiter:innen bot das ordentlich Gesprächsstoff. Private Slack-Nachrichten wurden kurz danach geleakt.
Slack-Kommentare im Original veröffentlicht
Ein Mitarbeiter schrieb zum Beispiel: „Ich habe ehrlich gesagt eine Frage an Jack, warum hält er den Typen für brillant und klug“. Ein anderer schrieb: „Queere Menschen können ihm nicht trauen. Wir haben diese Art von Homophobie und Transphobie schon vorher gesehen. Bei dem, was er sagt, gibt es nichts mehr zu retten“. Die Kommentare sind mit den Klarnamen der jeweiligen Angestellten veröffentlicht worden, da es sich um die direkten Slack-Nachrichten handelt.
Elon Musk findet Video „interesting“
Geteilt wurde der Clip mit den geleakten Slack-Kommentaren vom Publizisten Benny Johnson – der in seinem Tweet Elon Musk auch direkt markierte. Musk lässt das Video nicht unkommentiert: „Interesting“, schreibt der Tesla-Gründer in den Thread.
Darüber hinaus gab es von Musk noch keine Reaktionen auf die Leaks. Erst kürzlich hatte der SpaceX-Gründer mit einem Beschwerdebrief in seinem Raumfahrtunternehmen zu kämpfen. Der offene Brief kritisiert unter anderem den Umgang mit sexuellem Missbrauch bei SpaceX – und adressiert auch den öffentlich gewordenen Fall einer Flugbegleiterin, die von Musk belästigt worden sein soll.
SpaceX reagierte auf Mitarbeiter:innen-Initiative mit Kündigungen
Der bestritt die Vorwürfe und setzte einen vulgären Tweet ab. Auch SpaceX reagierte intern auf die Aktion der Mitarbeiter:innen: mit Kündigungen. In einer ebenfalls geleakten Mail wurden die Schreiber:innen als Unruhestifter:innen dargestellt, die nicht im Sinne der anderen Angestellten agierten. Belege dafür lieferte SpaceX nicht. Ob es im neuen Twitter-Fall auch Kündigungen geben wird? Das ist offen – und hängt vielleicht davon ab, ob Musk den Nachrichtendienst wirklich kauft.