Wie der russische Eigentümer VK mitteilt, wird ICQ am 26. Juni endgültig eingestellt. Nutzer.innen sollen nach der Empfehlung des Unternehmens für gelegentliche Chats auf VK Messenger und für berufliche Gespräche auf VK Workspace ausweichen. VK ist in Russland ein beliebtes soziales Netzwerk – ähnlich Facebook.
ICQ: Messenger-Strohfeuer mit kultigem Benachrichtigungston
Als ICQ Ende der Neunziger des vergangenen Jahrhunderts auf den Markt kam, war der Internet Relay Chat (IRC) die Hauptkommunikationsform im Netz. Während der allerdings eher für Gruppengespräche gedacht war, fokussierte sich ICQ auf Chats „unter vier Augen“ zu kommunizieren.
Nutzer:innen, die ein Konto registrierten, bekamen eine fortlaufende Nummer zugewiesen, die dem Nutzernamen entsprach. ICQ wies auch ungewöhnliche Funktionen auf, darunter SMS-Nachrichten und die Möglichkeit, Personen zu benachrichtigen, die offline waren. ICQ erreichte seinen Höhepunkt Anfang der 2000er Jahre, als es über 100 Millionen registrierte Konten verfügte.
Allerdings explodierte die Messenger-Szene in der Folge geradezu, sodass ICQ alsbald der Rang abgelaufen war. Nun wird der Dienst – schlussendlich folgerichtig – abgeschaltet.
ICQ wurde 1996 von dem israelischen Unternehmen Mirabilis gegründet, das seinerseits 1998 von AOL übernommen wurde. AOL verkaufte den Dienst 2010 an Digital Sky Technologies, dem Unternehmen, dem auch VK, damals noch Mail.ru, gehört. Noch 2020 hatte VK angekündigt, ICQ runderneuert wieder in den Wettbewerb schicken und zur Whatsapp-Konkurrenz machen zu wollen. Das hat offensichtlich nicht funktioniert.
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