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Unfollow Everything? Nicht mit Facebook!

Weil sein Tool gegen die Nutzerrichtlinien von Facebook verstößt, wird ein Entwickler von der Plattform verbannt – jetzt macht er die Vorgänge rund um die Einstellung seines Addons öffentlich.

2 Min.
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Facebook war mit der Idee von Louis Barclay, den persönlichen Feed aufzuräumen, nicht unbedingt einverstanden. (Foto: Shutterstock/chainarong06)

Minimalismus für den Facebook-Feed, so ließe sich die Idee von Entwickler Louis Barclay vielleicht zusammenfassen. Barclay entwickelte eine Browser-Erweiterung mit dem Namen „Unfollow Everything“, mit der Nutzerinnen und Nutzer ihren Newsfeed schlagartig mit einem Klick leeren und zukünftig auch leer halten können.

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Das Konzept dahinter: weniger Zeit auf Facebook damit verbringen, die relevanten Postings aus dem scheinbar endlosen, mit Vorschlägen und Werbung durchsetzten Feed zu filtern. „Der Newsfeed ist die Sache, die Menschen im Endeffekt stundenlang auf der Plattform hängen lässt, und das häufig jeden Tag“, so Barclay. „Ich hatte die Idee für Unfollow Everything vor ein paar Jahren, als mir aufgefallen ist, dass man den Newsfeed nicht zwangsläufig nutzen muss.“

Die Beiträge von Freunden, Personen oder Organisationen, die einen wirklich interessieren, könne man ja immer noch bewusst auf deren Seite aufrufen, denn ein Unfollow sei nicht gleichzusetzen mit einem Unfriend. So würde man die positiven Aspekte der Plattform – beispielsweise die globale Vernetzung – weiterhin nutzen, während man sich den negativen Seiten weniger aussetzen müsse.

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2020 veröffentlichte er die kostenfreie Erweiterung, die die Verweildauer von Nutzer:innen auf der Plattform und damit auch deren Werbe-Impressions deutlich reduziert haben dürfte, schließlich im Chrome-Store.

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Facebook geht gegen Entwickler von Browser-Erweiterung vor

Die Intention hinter seinem Browser-Addon erklärt Barclay jetzt sehr ausführlich in einem Beitrag für das Newsportal Slate – den er veröffentlicht hat, um darin auch zu berichten, dass Facebook unter anderem seinen privaten Account komplett deaktiviert habe. Der Grund für die Maßnahme: Mit seinem Tool hat Barclay gegen die Nutzungsvorschriften von Facebook verstoßen.

Neben der Sperrung seines Kontos, „das ich für mehr als 15 Jahre hatte und das mein Hauptweg war, mit Familie und Freunden rund um die Welt in Kontakt zu bleiben“, habe er eine Unterlassungsaufforderung erhalten. Außerdem dürfe er laut den Nutzungsbedingungen nie wieder ein Tool programmieren, das mit den Services von Facebook interagiert.

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Facebook-Addon eingestellt: „Ich konnte dieses Risiko nicht eingehen“

Sowohl ihn als auch die von ihm kontaktierten Jurist:innen hätten diese Forderungen empört, so Barclay weiter. Ein Gerichtsverfahren gegen den Zuckerberg-Konzern strebt der Entwickler allerdings nicht an – falls er das nämlich verlieren würde, müsste er die Kosten komplett selbst tragen, so Barclay. „Ich konnte dieses Risiko nicht eingehen, deswegen existiert Unfollow Everything nicht länger.“

Facebook, das diese Woche nicht nur mit einem stundenlangen Ausfall zu kämpfen hatte, sondern aktuell auch von der Whistleblowerin Frances Haugen massiv angegriffen wird, arbeite nicht nur gegen Wettbewerber, sondern auch gegen die eigenen Nutzer, so Barclay.

Für ihn ist das endlose Scrollen auf der Plattform Zeitverschwendung, gegen die er auch in Zukunft vorgehen wolle. „Ich suche weiterhin nach anderen Wegen, Menschen dabei zu helfen, dass sie Facebook weniger nutzen. In der Zwischenzeit kann ich der Sache wenigstens für etwas danken: Meine eigene Facebook-Sucht ist jetzt definitiv unter Kontrolle.“

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Eine erhöhte Nutzungsdauer erhofft sich hingegen Tinder von einem neuen Feature: Die Dating-App führt eine eigene Währung ein.

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