US-amerikanische Space Force nimmt feindliche Satelliten ins Visier
Die United States Space Force ist die Raumfahrtabteilung der US-Streitkräfte. Sie unterstützt nicht nur die Raketenstarts der Nasa, sondern ist auch bei den Vorbereitungen zum Verteidigungsfall im Weltraum ein wichtiger Partner der Nasa.
Martialische Aussagen aus den USA
Nun erweitert sie ihr Portfolio. Vor wenigen Tagen rief sie die Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Squadron (ISRS) ins Leben. Die US-Einheit soll Satelliten und Bodenstationen ins Visier nehmen, die Teil gegnerischer Weltraumstreitkräfte sind. Die gegnerischen Weltraumbedrohungen sollen so kontrolliert werden.
Leiter der Einheit ist Oberstleutnant Travis Anderson. Er erklärte, dass zu seinen Aufgaben gehöre, die feindlichen Satelliten im Blick zu haben, da diese „den USA die Möglichkeit nehmen sollen, unsere Satellitensysteme während eines Konflikts zu nutzen“.
Das Logo des neuen Geschwaders, auf dem der Sensenmann zu sehen ist, der „den Untergang jedes Gegners, den das Geschwader ins Visier nehmen würde“, darstellen soll, macht die Entschlossenheit der USA deutlich.
USA besorgt über Chinas Weltraumbestrebungen
Satellitensysteme nehmen in modernen Kriegsszenarien eine wichtige Rolle ein. Sich auf diesem Gebiet weiter zu wappnen, ist für die USA von großer Bedeutung. Das hat viel mit den immer größer werdenden Weltraumbestrebungen Chinas zu tun. Laut Gizmodo sind die USA besorgt über Chinas Fähigkeiten im Weltraum.
Der große Rivale hat mittlerweile eine eigene Raumstation in der Erdumlaufbahn und plant eine bemannte Mission zum Mond. Für die chinesische Führung ist das Duell im Weltraum von großer Bedeutung, Medienberichten zufolge ist es ihr Ziel, die USA bis zum Jahr 2045 als Nummer eins im All abzulösen.
Die Beziehungen zwischen den beiden Großmächten wurden zuletzt immer schlechter – und das macht sich auch im Weltraum bemerkbar. China und Russland testeten zuletzt vermehrt Antisatellitenwaffen, was US-Präsident Joe Biden dazu gebracht hat, einen globalen Teststopp von solchen Waffen einzufordern und sich selbst ein Testverbot aufzuerlegen. Deutschland schloss sich dieser internationalen Initiative im vergangenen September an – doch zwischen China und den USA brodelt es weiter.
China kritisiert „Militarisierung des Weltraums“
China verurteilte die Forderung nach einem Verbot von Antisatellitenwaffen umgehend. Das chinesische Militär erklärte, die US-Forderung verberge „böse Absichten“ und „ziele darauf ab, andere zu schwächen“, schrieb die South China Morning Post. Wenig überraschend ist China auch die von Ex-Präsident Donald Trump ins Leben gerufene Space Force ein Dorn im Auge. Das chinesische Verteidigungsministerium betonte kürzlich, sie habe „große negative Auswirkungen auf die Weltraumsicherheit und die globale strategische Stabilität“.
„In den letzten Jahren haben die Vereinigten Staaten die Militarisierung des Weltraums beschleunigt“, wird der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums, Oberst Tan Kefei, von der Associated Press zitiert. „Ich möchte hier noch einmal betonen, dass China an der friedlichen Nutzung des Weltraums festhält, sich entschieden gegen die Bewaffnung und die Umwandlung des Weltraums in ein Schlachtfeld sowie gegen jede Form des Wettrüstens im Weltraum richtet.“ Die Gründung der ISRS wird die ohnehin schon angeheizte Stimmung wohl kaum entspannen.