Nach nun knapp vier Jahren tritt Christian Miele den Vorstandsvorsitz des Bundesverbands Deutsche Startups e.V. ab. Laut Informationen des Handelsblatts solle auf ihn die Digitalunternehmerin Verena Pausder folgen. Sie stellt sich Ende des Jahres den Verbandsmitgliederinnen und Verbandsmitgliedern zur Wahl, jedoch gelte die Entscheidung lediglich als eine Formsache, heißt es in dem Bericht weiter.
Der scheidende Verbandschef Christian Miele erklärt auf Anfrage des Handelsblatts, dass Verena Pausder „mit ihrer breiten Erfahrung und großem Netzwerk“ die „absolute Idealbesetzung für diese Aufgabe“ sei. Er werde sich noch vor der Wahl für sie „starkmachen“. Sie stehe „für unternehmerische Leidenschaft und den Willen, sich aktiv für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland einzusetzen.“
Auf Linkedin bestätigt die Unternehmerin ihre Nominierung und hat sich öffentlich dazu geäußert: „Mein Herz schlägt für Startups, Gründer*innen und den Wirtschaftsstandort Deutschland“, schreibt sie in einem Posting. „Genau das ist meine Motivation mich im Herbst zur Wahl zu stellen, um die großartige Arbeit des Verbands fortzuführen und neue Impulse für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes setzen zu können.“
Verena Pausder: Bekanntes Gesicht der Startup-Szene
Pausder entstammt in zehnter Generation der Unternehmerfamilie des Textilunternehmens Delius, bei dem sie auch Gesellschafterin ist. In der Startup-Szene ist sie vor allem durch die 2012 von ihr mitgegründete Kinder-App-Schmiede Fox & Sheeps bekannt geworden, die 2015 für einen zweistelligen Millionenbetrag an den Spielzeughersteller Haba ging. 2017 gründete sie den Verein „Digitale Bildung für Alle e.V.“, dem sie weiterhin vorsitzt.
In ihrem 2020 erschienenen Buch „Das Neue Land“ beschreibt Verena Pausder eine Zukunftsvision für Deutschland und ist damit direkt auf der Spiegel-Bestseller-Liste gelandet. Seit 2022 diskutiert sie im „Fast & Curious“-Podcast gemeinsam mit der Amorelie-Gründerin Lea-Sophie Cramer Themen rundum Unternehmertum. Der Business-Podcasts ist in seiner Kategorie regelmäßig in den Top-5 der Podcast-Charts gelistet.
Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. wurde 2012 durch die Gründungsvorstände Florian Nöll, Thomas Bachem, David Hanf und Erik Heinelt sowie 14 weitere Startup-Unternehmende mit dem Ziel gegründet, ein politisches Sprachrohr der Startups in Deutschland zu sein. Grund dafür gab das sogenannte „Anti-Angel-Gesetz“, das Streubesitzdividenden besteuern sollte. Heute besteht der Verband aus etwa 1.200 Mitgliedsunternehmen.