
Zusammen mit Thomas Pischke und Marco Cancellieri gründete Christian Hecker 2015 Trade Republic. (Foto: Trade Republic)
„In den ersten vier Jahren haben wir Trade Republic selbst und mit Business-Angels finanziert“, erzählt Hecker. „Kein Venture-Capital-Fonds wollte mit uns arbeiten, das war eine schwere Zeit.“ Das Gründertrio lernte aber bald auch das andere Extrem kennen: Mit steigendem Erfolg stiegen das Interesse auf Investor:innenseite für eine Teilnahme an Finanzierungsrunden, sagt Hecker.
Selbst im schlechten Marktumfeld erhielten sie im Sommer 2022 250 Millionen Euro frisches Kapital von Investor:innen. Wir haben den CEO gefragt, was für ihn in den ersten Jahren wichtig war und wie er Startschwierigkeiten überwunden hat. Heraus kamen drei Tipps für Fintech-Gründer:innen.
„Um eine Daseinsberechtigung zu haben, sollte jedes Startup ein wirkliches, relevantes Problem lösen“, sagt Hecker. Ziel müsse es sein, mit der Problemlösung Menschen zu helfen.

Spricht lieber über die Rentenlücke als über spekulative Einzeltrades: Trade-Republic-Chef Christian Hecker. (Foto: Trade Republic)
Bei dem Neobroker sei dieses Problem die Rentenlücke. „In den vergangenen sieben Jahren habe ich niemanden getroffen, der ernsthaft infrage gestellt hat, dass das nicht einfach ein riesiges Problem ist und alle Europäer betrifft“, sagt Hecker.
Um ein Produkt so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen, sehnen sich viele Gründende nach Abkürzungen. Drittanbieter haben die scheinbar perfekt passende Software? An dieser Stelle würde Hecker die Gründenden ausbremsen.
„Baut eure technische Infrastruktur selbst, es wird sich auszahlen“, sagt er. Vor allem, wenn es die technische Lösung so vorher noch nicht gab, sollten Gründer:innen Wert darauf legen, etwas Eigenes zu erschaffen.
„Ein Startup ist wie eine Zimmerpflanze. Wenn du jeden Tag darauf schaust, denkst du, sie werde nicht größer. Aber nach zwei Wochen Urlaub fällt dir auf, wie sehr sie gewachsen ist“, sagt Hecker. Auch im Startup-Leben falle Wachstum erst auf lange Sicht auf.
„Setzt euch überschaubare Meilensteine, die ihr Schritt für Schritt erreichen könnt.“
Im Alltag als Gründer:in sei es aber wichtig, Ziele nicht zu langfristig zu setzen. „Besser sind überschaubare Meilensteine, die ihr Schritt für Schritt erreichen könnt“, sagt Hecker. So könne aus kleinen Schritten Großes entstehen und die Begeisterung bleibe nicht auf der Strecke.
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