Verkehrsclub Deutschland: „Ampel“ soll Tempolimit noch einmal überdenken
„Dass die FDP bereits das Tempolimit auf Autobahnen einkassiert hat und Deutschland damit das letztes Industrieland ohne Tempolimit auf Autobahnen bleibt, ist enttäuschend und auf Dauer nicht zukunftsfähig“, sagte Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des Verkehrsclubs (VCD), der Deutschen Presse-Agentur.
Ein generelles Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen entspräche in etwa dem gleichen Klimaeffekt, wie mindestens eine Million Pkw weniger auf den Straßen. Dazu komme der Effekt für die Verkehrssicherheit mit weniger Verkehrstoten.
Im Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP heißt es, ein generelles Tempolimit auf Autobahnen werde es nicht geben. Die drei Parteien befinden sich in Koalitionsverhandlungen. Nach dem aktuellen „Deutschlandtrend“ im ARD-Morgenmagazin sind 60 Prozent der Befragten für ein generelles Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen als Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Verkehrsclub fordert Abbau klimaschädlicher Subventionen
Der Verkehrsclub forderte außerdem, klimaschädliche Subventionen abzubauen, um Anreize für ein klimaschonendes Mobilitätsverhalten zu setzen. So müsse etwa das Dieselprivileg beendet werden – Diesel wird geringer besteuert als Benzin. Außerdem will der VCD ein Aus für die Förderung von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen, die sowohl einen Verbrennungsmotor als auch einen Elektroantrieb haben. Außerdem soll aus Sicht des VCD bei der Kfz-Steuer eine „Bonus-Malus-Regelung“ eingeführt werden. Dabei würden Fahrzeuge mit einem geringeren CO2-Ausstoß steuerlich bevorzugt, emissionsintensive Fahrzeuge dagegen belastet.
Müller-Görnert sagte außerdem, um Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, brauche es ein Bundesmobilitätsgesetz. Die Infrastrukturplanung müsse künftig alle Verkehrsmittel gleichberechtigt in den Blick nehmen. Nötig sei eine Ausbau- und Investitionsoffensive bei Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr mit Bussen und Bahnen sowie Sharing-Angeboten. dpa
Meine Gespräche mit Freunden und Bekannten, die zu den (angeblich) 60% der Bevölkerung gehören, die ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen befürworten, zeigen, dass genau die Personen, die für ein Tempolimit sind, sich bewusst nicht an bereits existierende Tempolimits halten, sondern aus Überzeugung stets schneller fahren.
Auch meine Wahrnehmungen im Straßenverkehr zeigen, dass ich selbst einer der wenigen Verkehrsteilnehmer bin, der sich stets an existierende Tempolimits hält.
Sollten wir nicht einmal untersuchen, wieviel weniger CO2 durch PKWs und LKWs eingespart würde, wenn sich die entsprechenden Verkehrsteilnehmer an existierende Tempolimits halten würden?
Mich würde das wirklich brennend interessieren!
Was Tempolimit mit Digitalisierung bzw. einem „Digitalisierungs-Update“ zu tun hat, ist mir ein Rätsel liebe Redaktion :)
(Spielt nur bei autonomen Fahren eine Rolle – aber der Kontext fehlt hier im Beitrag)