Vorsicht, wenn die Kinder nach Geld fragen: Whatsapp-Betrüger von der Polizei gefasst

Zwei mutmaßliche Täter sind gefasst. (Foto: antoniodiaz / Shutterstock)
In Osnabrück wurden kürzlich zwei mutmaßliche Mitglieder einer Betrügerbande von der Polizei festgenommen. Diese hatte es darauf abgesehen, Menschen über Whatsapp finanziell zu schädigen.
Nach viermonatigen Ermittlungen der Cybercrime-Ermittler der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück erfolgte die Festnahme der beiden Verdächtigen, ein 19- und ein 20-Jähriger, in Frankfurt durch eine Spezialeinheit.
Ihnen wird gewerbsmäßiger und bandenmäßiger Betrug vorgeworfen, ein Vergehen, das mit einer Freiheitsstrafe von einem bis zehn Jahren geahndet werden kann. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung fanden die Ermittler diverse Beweismittel wie Handys, Datenträger und eine Pfefferspray-Pistole.
Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück, äußerte in einer Pressemitteilung: „Mit den Festnahmen haben wir jetzt die Möglichkeit, auch an die Hintermänner dieser perfiden Betrugsmasche zu kommen. Die erfolgreichen Ermittlungen zeigen, dass wir auch konspirativ agierende Täter ausfindig machen.“
So gehen die Täter vor
Die Polizei hegt den Verdacht, dass die kürzlich in Osnabrück festgenommenen mutmaßlichen Betrüger nicht die einzigen Mitglieder ihrer Bande sind. Es besteht die Möglichkeit, dass die betrügerische Masche weiterhin angewandt wird.
Dabei geben sich die Täter als nahe Verwandte, häufig als Kinder der Opfer, aus und behaupten, eine neue Telefonnummer zu haben. Anschließend schildern sie eine dringende Notlage, die schnelle finanzielle Unterstützung erforderlich macht.
Für ihre Betrügereien nutzen die Täter Mobilfunknummern, die nur kurzzeitig registriert und auf missbräuchlich genutzte oder gefälschte Personalien angemeldet sind.
Sollten Personen eine derartige Nachricht erhalten, empfiehlt die Polizei, umgehend Kontakt mit den eigenen Kindern über bekannte und vertraute Kanäle aufzunehmen, da sich der Betrug in den meisten Fällen dadurch schnell aufklärt.
Falls jemand bereits Opfer dieser Masche geworden ist, rät die Polizei, den Vorfall anzuzeigen und die betreffenden Nachrichten nicht zu löschen. In vielen Bundesländern kann eine solche Anzeige auch online erfolgen.
Mehr als 100.000 Euro schaden
Die Polizei schätzt, dass die Betrügerbande bereits mehr als 100.000 betrügerische Nachrichten verschickt hat, wodurch ein Gesamtschaden von über 100.000 Euro entstanden ist.
Insbesondere in Niedersachsen ist die Anzahl der Fälle bemerkenswert hoch, wo die Behörden von „zig Tausenden“ betroffenen Fällen ausgehen. Die Masche der Bande erstreckte sich dabei über verschiedene Orte, darunter Osnabrück, Ostfriesland, das Emsland, Oldenburg, Hannover und Braunschweig.