Vorstellungsgespräch: 4 Fragen, die den perfekten Mitarbeiter identifizieren

Ein Unternehmen kann nur so gut sein, wie seine Mitarbeiter. Und genau deshalb entwickeln findige Personaler aucher diverse Strategien im Recruiting-Prozess, um die besten Talente ausfindig zu machen und sie ins Unternehmen zu holen. Das ist nicht immer leicht, schreibt auch David Walker, Chef einer Immobilienfirma im US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin Inc.: „Es ist schwer, den ersten Mitarbeiter anzustellen. Es ist schwer, den 50. Mitarbeiter anzustellen. Und es ist schwer, den 500. Mitarbeiter einzustellen.“ Das Problem: Man muss die wirklich guten Bewerber von denen unterscheiden, die sich nur gut verkaufen. Nur wer wirklich zum Unternehmen passt, kann sein Potential auch voll entfalten.
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Im Vorstellungsgespräch dem Bewerber auf den Zahn fühlen

Passt der Bewerber zur Unternehmenskultur? Das gilt es im Vorstellungsgespräch herauszufinden. (Foto: Shutterstock-SFIO CRACHO)
Walker hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 1.000 Bewerber im Rahmen vieler Vorstellungsgespräche kennengelernt und verschiedene Fragen und Methoden angewandt, um den richtigen Mitarbeiter ins Team zu holen. „Ich habe tolle Leute eingestellt, die super zur Firma passen – aber auch schlechte Entscheidungen getroffen“, gibt er in dem Beitrag offen zu. Der Triplemint-Chef hat über die Jahre einige Lieblingsfragen entwickelt, die seiner Meinung nach ausreichen, um zu erkennen, ob der Bewerber zu seiner Firma passt oder nicht. Pesonaler-Fragen, die auch in deutschen Organisationen zu interessanten Antworten führen können. Wir fassen sie hier für euch zusammen.
1. Wie hat dich das Arbeitsklima beim alten Arbeitgeber motiviert oder demotiviert?
„Wenn man Bewerber über ihren früheren Arbeitgeber sprechen lässt, verraten sie auch viel über sich selbst“, schreibt David Walker. Es sind oft die Zwischentöne, die zählen: Sprechen sie auf Kommando schlecht über ihren alten Job? Können sie sogar dem schlimmsten Arbeitgeber etwas Gutes abgewinnen? Das zeige schon viel über den Charakter des Bewerbers. „Vor allem aber verrät dir die Antwort, ob sie sich überhaupt mit dem Thema Arbeitsklima auseinander gesetzt haben“, erklärt Walker.
2. Wie war der beste Chef, den du jemals hattest?
„Wenn euch die Antwort auf die erste Frage nicht verraten hat, wie der Bewerber so tickt, dann mit Sicherheit diese“, schreibt David Walker und macht deutlich, dass er sie meistens direkt in Folge stellt. Bevorzugt der Bewerber ein Arbeitsklima, das offen und partnerschaftlich ist? Oder mag er lieber die Distanz zum Vorgesetzten? Ist ihm der regelmäßige Austausch auf Augenhöhe mit dem Chef wichtig? Oder bevorzugt er direkte Anweisungen und einseitige Kommunikation?
3. Wie hast du in der Vergangenheit einen Konflikt mit einem Kollegen gelöst?
Bei dieser Frage will Walker stets, dass die Kandidaten ein konkretes Beispiel nennen. „Sie sind in der Regel ehrlicher, wenn sie über eine reale Situation sprechen“, schreibt der Chef der Immobilienfirma. Außerdem sei diese Frage sehr offen, denn jeder versteht etwas anderes unter dem Wort Konflikt. „Egal wie toll dein Arbeitsklima ist, Konflikte wird es immer geben. Wie dein Team damit umgeht, ist entscheidend für eine respektvolle und kollegiale Unternehmenskultur.“
4. Wie oft möchtest du in deiner angestrebten Position Feedback erhalten und wie?
„Wie oft und wie Feedback gegeben wird, ist sehr eng mit der Unternehmenskultur verbunden“, erklärt der US-Amerikaner. Und genau deshalb will Walker mit dieser Frage herausfinden, ob und wie der Kandidat ins Unternehmen passt. Er macht zudem deutlich, dass es auch hier entscheidend ist, wie der Bewerber die Frage versteht: Heißt Feedback für ihn eine Rückmeldung zu seiner Leistung oder geht es um eine persönliche Einschätzung seiner Person? Reicht ihm ein Jahresendgespräch oder will er wöchentlich Feedback?
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Übrigens, auch der Bewerber sollte nicht auf Rückfragen verzichten, wenn er mehr über die Unternehmenskultur erfahren möchte und wissen will, ob auch er in die Organisation passt. Wir haben im Rahmen unserer t3n-Community zehn häufige Bewerberfragen zusammengetragen und sie einer HR-Expertin zur Beurteilung vorgelegt. Lies auch: Vorstellungsgespräch: 10 Rückfragen – und was eine Expertin von ihnen hält