Voyager 1 sendet wieder Daten: Wie die Nasa die Sonde aus Milliarden Kilometern Entfernung repariert hat

Eine fünf Monate dauernde Funkstille hat endlich ein Ende: So lange musste die Nasa warten, bis sie wieder Kontakt zur Sonde Voyager 1 bekam. Vergangenes Wochenende hat die Sonde erstmals wieder mit der Bodenkontrolle kommuniziert.
Voyager 1 ist seit 1977 im All
Sie kann zwar noch nicht wissenschaftlichen Daten zur Erde zurücksenden, liefert aber verwertbare Informationen über den Zustand und den Betriebsstatus ihrer Bordtechniksysteme, berichtet space.com.
Voyager 1 hat eine lange Geschichte. 1977 ist sie ins All gestartet und hat 2012 als erstes von Menschenhand geschaffene Objekt das Sonnensystem verlassen, um in den interstellaren Raum einzutreten. Die Schwester-Sonde Voyager 2 ist seit 2018 im Weltraum unterwegs und hat keine Kommunikationsprobleme.
Reparatur aus 24 Milliarden Kilometern Entfernung
Bis vergangenen November traf das auch auf Voyager 1 zu – dann geriet die Kommunikation mit der Sonde, die über einen Binärcode verläuft, ins Stocken und die Sonde sendete nur noch unsinnige Daten. Zu diesem Zeitpunkt war Voyager 1 rund 24 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Die Wissenschaftler:innen standen also vor der immensen Herausforderung, die Kommunikation über diese riesige Distanz wieder zum Laufen zu bringen.
Über einen Speicherauszug der Sonde sind sie schließlich auf einen beschädigten Code eines einzelnen Chips gestoßen. Obwohl dieser nur drei Prozent des Speichers ausmacht, machte der unbrauchbare Code die wissenschaftlichen und technischen Daten von Voyager 1 unbrauchbar.
Funksignal benötigt 22,5 Stunden, um zur Sonde zu gelangen
Das Nasa-Team konnte den Chip natürlich nicht physisch reparieren oder ersetzen, aber es konnte ihn aus der Ferne an eine andere Stelle im Speicher versetzen. Der Prozess dauerte knapp zwei Tage, da ein Funksignal 22,5 Stunden benötigt, um die Distanz zwischen der Erde und Voyager 1 zu überwinden. Weitere 22,5 Stunden dauert es, bis das Signal von der Sonde zurück zur Erde gelangt.
Am vergangenen Samstag gab es dann die langersehnte Nachricht: Die Änderung hat funktioniert, die Forscher:innen können wieder mit Voyager 1 kommunizieren und ihren Zustand überprüfen. Die Reparatur über Milliarden von Kilometern war erfolgreich.