Voyager 1 sendet nur noch unsinnige Daten – aber die Nasa weiß nun, warum

Erstmals im Mai 2022 und dann wieder seit Dezember 2023 hat die Voyager 1, eine der dienstältesten noch funktionierenden Raumsonden der US-Raumfahrtbehörde Nasa, unsinnige Daten zur Erde gesendet. Nach monatelanger Fehlersuche gehen die Ingenieur:innen des Jet Propulsion Laboratory (JPL), das die Raummissionen der Nasa betreut, davon aus, dass ein Teil der Speicherhardware im Flugdatensystem (FDS) der Raumsonde beschädigt ist.
Einzelner Chipdefekt stört Datenkommunikation
Da es sich dabei um einen relativ einfachen Fehler handelt, geht die Behörde davon aus, dass sie die interstellare Sonde wieder zu einer verständlichen Kommunikation bewegen kann. „Das Team vermutet, dass ein einzelner Chip, der für die Speicherung eines Teils des betroffenen Teils des FDS-Speichers verantwortlich ist, nicht funktioniert“, schreibt die Nasa in einem Update.
Das sogenannte FDS sammelt die Daten der wissenschaftlichen Instrumente der Voyager sowie technische Daten über den Zustand der Raumsonde. Die aggregiert sie nachfolgend zu einem einzigen Datenpaket und überträgt sie über die Telemetriemodulationseinheit (TMU), ein Subsystem der Sonde, in Binärcode zur Erde.
In der Analyse hat sich laut JPL nun gezeigt, dass FDS und TMU Probleme bei der Kommunikation miteinander haben. Das äußert sich demnach so, dass die TMU unsinnige Daten in einem sich wiederholenden Muster aus Einsen und Nullen an die Missionskontrolle sendet.
Grund für die Beschädigung unklar
Noch unklar ist, was die FDS-Speicherhardware beschädigt hat. Die Ingenieur:innen glauben, dass der Chip entweder von einem energiereichen Teilchen aus dem Weltraum getroffen wurde oder er nach 46 Jahren im Einsatz einfach abgenutzt ist.
Immerhin befindet sich die Voyager 1 seit 1977 im All. Im August 2012 wechselte die Sonde in den interstellaren Raum und war damit das erste Raumschiff, das die Heliosphäre verließ.
Der Fehler scheint indes lediglich drei Prozent des verfügbaren Speichers zu betreffen, weshalb das JPL davon ausgeht, dass es einen Weg finden wird, den beschädigten Bereich gewissermaßen abzuschalten, um so eine normale Funktion wiederherzustellen.