Nun ist es klar: Herbert Diess wird weiter das Amt des Konzernchefs bei VW bekleiden. Jedoch wird im Jahr 2022 Ralf Brandstätter, bisher Leiter der Kernmarke Volkswagen, in den Vorstand aufrücken, berichtet die „HAZ“. Künftig soll sich Diess besonders um strategische Themen wie die Software-Sparte Cariad kümmern.

Die Steuerung der „Volumenmarken“ bleibt in Zukunft im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden, geht aus dem Bericht hervor. Jedoch werde Brandstätter ab August 2022 „das wichtige und zuletzt deutlich schwächere China-Geschäft verantworten, das bisher Diess zugeordnet war“, schreibt das Blatt. Die Hauptmarke VW Pkw werde künftig im Konzernvorstand Skoda-Chef Thomas Schäfer übernehmen.

Über die Personalentscheidungen bei Europas größtem Automobilkonzern wurde jüngst ausgiebig spekuliert. Die Lösung, die nun verlautbart wurde, soll nach Angaben der „HAZ“ jedoch nur ein Kompromiss sein.

Erst Ende September habe es beim Wolfsburger Konzern heftig gekracht. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch musste als Vermittler agieren und schlichten. Auslöser des Streits soll eine Äußerung Diess‘ gewesen sein. Der Inhalt: Eine mögliche Streichung von zehntausenden Jobs, die zu einer Konfrontation mit dem Betriebsrat geführt haben soll, berichtet das Blatt.

Daniela Cavallo, VW-Betriebsratschefin, hatte Diess zuvor scharf wegen seines Kommunikationskurses angegriffen. Auch der zweitgrößte VW-Anteilseigner, das Land Niedersachsen, hatte durchklingen lassen, nicht mehr voll hinter Diess zu stehen.