VW ID Buzz im Test: Der Bulli ist das ultimative Elektroauto für Familien

„Wann kommt endlich ein praktisches und vor allem auch geräumiges Elektroauto für Familien?“ – diese Frage begegnete uns in den vergangenen Jahren immer wieder. Und tatsächlich ist das Angebot an vollelektrischen Modellen, die Platz genug für mehrere Kinder und vielleicht auch noch einen Hund bieten, bislang sehr überschaubar.
Natürlich gibt es große Elektroautos wie das Mercedes-Benz EQS SUV, allerdings ist es mit Preisen jenseits der 130.000 Euro für die allermeisten Familien eher uninteressant. Am ehesten erfüllen noch der Škoda Enyaq oder das Tesla Model Y die Kriterien eines Familienautos, aber es will eben nicht jeder ein SUV. Und auch im Hinblick auf das Platzangebot und die Alltagstauglichkeit können SUVs nicht mit einem Van respektive Kleinbus mithalten.
Dementsprechend hoch war die Vorfreude vieler auf den VW ID Buzz. Wir haben das vollelektrische Pendant zum allseits beliebten Multivan zwei Wochen lang getestet und uns angeschaut, ob der Hype tatsächlich gerechtfertigt ist.
VW ID Buzz: Der Bulli des Elektrozeitalters
Es war ein geschickter Schachzug der Wolfsburger, den ID Buzz optisch an den ikonischen Bulli anzulehnen, denn erst dadurch verwandelt sich der kompakte Bus zu einem echten Sympathieträger. Egal, ob Jung oder Alt: Immer, wenn wir mit dem farbenfrohen ID Buzz irgendwohin kamen, lächelten die Leute, begannen über das Auto zu sprechen und wollten ihn sich genauer anschauen.

Die zweifarbige Lackierung ist beim ID Buzz Pflicht. (Foto: Frank Feil)
Für den Moment gibt es den ID Buzz nur in einer Version mit 77-Kilowattstunden-Akku, Heckantrieb und einer Leistung von 150 Kilowatt (204 PS). Der WLTP-Verbrauch liegt bei 20,8 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer, die daraus resultierende WLTP-Reichweite bei 418 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 145 Kilometer pro Stunde (km/h) begrenzt, der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert 10,2 Sekunden. Aber diese Messgröße dürfte bei einem Fahrzeug dieser Kategorie ohnehin für die meisten zweitrangig sein.
Viel wichtiger ist der Platz – und davon hat der E-Bulli genug. Er ist 4,712 Meter lang, 1,985 Meter breit und 1,927 Meter hoch. Der Kofferraum fasst unglaubliche 1.121 Liter, klappt man die Rücksitze um, stehen bis 2.123 Liter zur Verfügung. Überall gibt es praktische Ablagefächer, um den vorhandenen Platz optimal zu nutzen.
Im Konfigurator geht’s bei knapp 65.000 Euro los. Die zweifarbige Lackierung, die quasi Pflicht ist, schlägt mit weiteren 3.000 Euro zu Buche. Optional gibt es noch eine ganze Reihe von Assistenzsystemen sowie Infotainment- und Komfort-Features (elektrische Schiebetüren, 360-Grad-Kamera, USB-Anschlüsse an jedem Sitzplatz etc.). Wer überall einen Haken setzt, landet am Ende bei rund 80.000 Euro.
ID Buzz: Reichweite und Ladeleistung
Ja, der E-Bulli ist kein Schnäppchen, aber das wird kaum jemanden überraschen, denn auch für sein Verbrenner-Pendant, den VW Multivan, legt man mit entsprechender Ausstattung problemlos 80.000 Euro und mehr auf den Tisch.
Viel wichtiger dürfte für die meisten das Thema Reichweite sein. In unserem Praxistest haben wir unterschiedliche Szenarien ausprobiert – vom entspannten Tagesausflug in den Schwarzwald bis hin zu längeren Autobahnfahrten. Der Verbrauch reichte dabei von 18,3 kWh bis etwa 23 kWh pro 100 Kilometer. Daraus resultiert ein Reichweite zwischen 330 und 420 Kilometern.

Der ID Buzz lässt sich erstaunlich effizient fahren. (Foto: Frank Feil)
In Anbetracht der Tatsache, dass es sich beim ID Buzz um einen Kleinbus und keine windschnittige Limousine handelt, ist der Verbrauch vollkommen in Ordnung. Vor allem im Winter und bei Autobahnfahrten mit höherer Geschwindigkeit muss man aber damit rechnen, auch mal nach 280 Kilometern den Schnelllader anfahren zu müssen.
Dort lädt der ID Buzz dann mit maximal 170 kW, sodass der Ladevorgang von 5 auf 80 Prozent SoC (State-of-Charge) ziemlich genau 30 Minuten dauert. Anders ausgedrückt: Auf einer Strecke von 600 Kilometern muss man eine Ladepause von etwa einer halben Stunde einplanen. Oder zwei kürzere à 15 Minuten. Im Winter vielleicht auch mal drei.
Natürlich ist mehr Reichweite immer besser, aber realistisch betrachtet legen die meisten Familien bei einer Fahrzeit von sechs bis sieben Stunden ohnehin zwei bis drei Pausen ein. Und im Alltag? Da werden selten Strecken von mehr als 200 Kilometern am Tag zurückgelegt, weshalb die Frage nach der absoluten Reichweite hier sekundär ist.
Mit der 77-kWh-Batterie hat VW somit beim ID Buzz einen guten Kompromiss zwischen dem Fahrzeugpreis und der Reichweite gefunden.
VW ID Buzz: Platz ohne Ende
Letztendlich kauft man sich den ID Buzz aber auch nicht, weil man Reichweiten- oder Performancerekorde aufstellen möchte, sondern weil man viel Platz braucht. Und davon hat der ID Buzz mehr als genug.
Sowohl auf den Vorder- als auch auf den Rücksitzen kommt schon beim Einsteigen das für einen Minibus typische Raumgefühl auf. Es mangelt weder an Kopf- noch an Beinfreiheit. Selbst wenn man die Rückbank zugunsten des Kofferraumvolumens um 15 Zentimeter nach vorne verschiebt, wird es in der zweiten Reihe nicht eng.

Im Innenraum bietet der VW ID Buzz Platz für die ganze Familie. (Fotos: Frank Feil)
Mit einem Volumen von 1.121 Litern (mehr als doppelt so viel wie beim ID 4) ist der Kofferraum groß genug, um problemlos alles Mögliche an Gepäck und bei Bedarf auch noch eine Hundebox unterzubringen. Belädt man den E-Bulli bis unters Dach, stehen sogar 1.760 Liter zur Verfügung. Wem das immer noch nicht reicht, der kann die Rücksitzlehnen ganz oder teilweise umklappen und das Kofferraumvolumen auf bis zu 2.123 Liter erweitern.
Definitiv empfehlenswert ist der optional erhältliche Laderaumboden, mit dem man den vorhandenen Platz noch besser ausnutzen kann. Vor allem kleinere Gegenstände und flache Kisten lassen sich darunter perfekt verstauen – und darüber hat man eine ebene Fläche, die man bequem beladen kann.
Zwei weitere optionale Extras, die man definitiv im Konfigurator anhaken sollte, sind die elektrische Heckklappe und die elektrischen Schiebetüren. Letztere lassen sich dann sogar einzeln mit dem Schlüssel aus der Ferne öffnen, was im Alltag ungemein praktisch ist.
VW ID Buzz: Solides Fahrerlebnis, ausbaufähiges Interieur
Was das Fahrverhalten angeht, gibt es beim ID Buzz keine großen Überraschungen. Obwohl 150 kW (204 PS) und eine Beschleunigung von 10,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h für ein Elektroauto gänzlich unspektakulär sind, reicht die Leistung vollkommen aus, um mit dem E-Bulli entspannt zu reisen.
Während der Fahrt wird man von allerlei Assistenzsystemen unterstützt, sodass der ID Buzz auch auf längeren Touren ein solides Fahrerlebnis bietet. Dennoch wäre es sicherlich nicht verkehrt gewesen, zumindest optional ein adaptives Fahrwerk anzubieten, denn gerade auf schlechten Straßen hält sich der Fahrkomfort im ID Buzz dann doch in Grenzen.

Obwohl der Innenraum auf den ersten Blick ganz schick wirkt, kommt zu viel Hartplastik zum Einsatz. (Fotos: Frank Feil)
Wirklich beeindruckend ist indes der Wendekreis des 4,71 Meter langen ID Buzz: Er beläuft sich lediglich auf rund elf Meter, wodurch sich der vollelektrische Kleinbus problemlos durch schmale Straßen und in enge Parklücken manövrieren lässt.
Während der ID Buzz in vielen Disziplinen glänzt, gibt es – wie bei allen ID-Modellen – ein großes Manko: den Innenraum. Größtenteils kommt hier billiges Hartplastik zum Einsatz – und auch die beiden Displays sind qualitativ nicht gerade der Brüller. In einem Einstiegsmodell wie dem ID 3 kann man darüber vielleicht noch hinwegsehen, aber in einem bis zu 80.000 Euro teuren Fahrzeug ist das schlichtweg ein No-Go. Hier hätte sich VW dann doch etwas anderes einfallen lassen können (und müssen), zumal die Kritik nicht neu ist.
VW ID Buzz: Vollelektrisches Reisemobil mit viel Platz
Sieht man vom Hartplastik im Innenraum ab, ist der ID Buzz derzeit das ultimative Elektroauto für all jene, die viel Platz brauchen. Selbst mit drei Kindern und Hund wird es in dem E-Bulli nicht so schnell eng – zumal bereits im nächsten Jahr noch eine Langversion (4,96 Meter) mit bis zu sieben Sitzplätzen auf den Markt kommt, die es dann auf fast 2.500 Liter Kofferraumvolumen bringt. Auch neue Motoren (GTX-Version mit 250 kW/339 PS und Allrad) sowie ein größerer Akku (85 kWh) sind geplant.
Die Assistenzsysteme im ID Buzz sind state-of-the-art, Plug & Charge wird unterstützt – und auch über die Reichweite und Ladeleistung kann man sich nicht beschweren. Einzig der Preis dürfte viele von einem Kauf abhalten. Denn bis zu 80.000 Euro für die normale und voraussichtlich über 90.000 Euro für die Langversion mit Allradantrieb sind alles andere günstig. Aber günstig war ein VW Bus eben noch nie.
80.000 Euro, klar ideal alle Familien , Kopfschüttel
Bei einem Durchschnittseinkommen von 40.000 Euro sind 20.000 Euro bereits eine Herausforderung. Die Autohersteller leben in einer eigenen Blase und das vor dem Hintergrund, dass ein schlichter Autoverkäufer sich solch ein Fahrzeug niemals leisten könnte. Völlig absurd ! Aber man setzt auf die Irrationalität vieler Deutscher, wenn es um heilige Blechle geht.
Ähh, nein.
Sowas können nur Leute ohne Kinder schreiben.
Der ID BUZZ ist nicht ansatzweise vergleichbar mit dem Multivan. Die Karre ist WINZIG, eine Hundehütte, und außerdem aktuell nur mit 5 Plätzen verfügbar. Das Auto (ja, kein Bus!) hat innen maximal die Größe eines Touran.
Und für das Geld, sorry – viel zu teuer. Am Bedarf der Menschen vorbei. Von außen sehr schön anzusehen, innen kein Platz, und gar nicht für Familien
ich hab mich auch gefragt wie man bei diesem Auto auf die Idee kommt das es für Familien geeignet ist. Viel zu wenig Platz im Vergleich zum Raumwunder Multivan!
Vor allem besitzt der ID Buzz nur 500kg Zuladung. Für eine Gattung Fahrzeuge (Multivan, Großraum Fahrzeuge) ein Witz, die sonst von Familien eben wegen dem Platz und der Zuladung gekauft worden sind.
Selbst ein Corsa hat fast 500kg Zuladung. Was bringt einem der Platz, wenn man den nichtmal vernünftig auslasten kann…
Und dann die bescheidene Preisstrategie. Fahrzeuge international quer subventionieren, da es (leider) genügend in Deutschland gibt, die sowas kaufen…
Die ganze Zeit lese ich nur viel Platz, Familie… und dann 3 Kinder. Ja, wir haben Sie denn da die 3 Kindersitze reingebracht und auch sicher befestigt plus die 2 Erwachsenen???
Zu teuer und absolut nicht Familienfreundlich. Klar, Platz ohne Ende, aber was bringt einem das bei 500kg Zuladung? Gar nichts.
Familien haben sich die Multivans (da soll der Buzz die Alternative sein) geholt, da viel Platz und viel Zuladung. Besetztmal alle Sitze, da bleibt nicht mehr viel.
Der T5 hat mal eben 900kg Zuladung.
Der Buzz ist ganz weit weg von Familienauto.
Nur 500kg Zuladung. Was soll man damit anfangen in einem Auto, was für Familien sein soll?
Der T5, zu dem der Buzz ja die Alternative sein soll, hat noch 900kg Zuladung. Was zwar mit jeder Generation weniger wurde, aber damit kann man bedenkenlos in den Urlaub fahren.
und da passen drei Isofix Sitze auch problemlos nebeneinander.
Abgesehen von der absurden Preispolitik von VW. Wo jeder Käufer in Deutschland die internationalen Fahrzeuge subventioniert…
Also wir fahren seit 1 Jahr einen Peugeot etraveller. 42000 als Jahreswagen mit 1500km.
Schon sehr viel Geld. Aber dafür mit Vollausstattung und 8 plätzen. Bei uns mit 4 Kindern auch notwendig.
Reichweite mit realistisch 100-160km nicht viel, aber nur für weitere Fahrten 2-3 Mal im Jahr etwas anstrengend, aber planbar.
Das nenne ich Familienauto mit noch etwas Optimierungsbedarf.
Einen 5 Sitzer Buzz mit nichteinmal 3 echten sitzen hinten und das zum doppelten Preis, einfach nur irre von „Volkswagen“.
Der Artikel ist doch einfach nur ein schlechter Witz…
habt ihr gemerkt, dass es nur eine Rückbank mit 2 vollwertigen sitzen gibt? auch der 7-sitzer wird nur zwei weitere Klappsitze erhalten. Das ist nicht einmal Touran Niveau. Schade, hatte mich auf den Buzz gefreut, aber mit drei Kindern ein Desaster und kein Vorteil gegen jedes andere Auto, bei doppeltem Preis und schlechter Reichweite.