
VW stellt aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine die Produktion im Werk Zwickau ein. Die Arbeit ruhe, weil Teile aus dem überfallenen Land fehlen, bestätigte ein Sprecher dem Handelsblatt. Auch in Dresden müssen die Beschäftigten drei Tage zu Hause bleiben. Im Kriegsgebiet wurden zuvor Kabelbäume für VWs Elektroautos gefertigt. Nach der Chipkrise stoppt nun also auch der Krieg nicht nur die Produktion der ID-Modelle, sondern auch von Seat/Cupra und Audi.
Diess: Sicherheit für Personal hat Priorität
Von Dienstag bis Freitag habe man keine Fahrzeuge am Standort produziert, heißt es aus Zwickau. In Dresden galt das von Mittwoch bis Freitag. VW-Chef Herbert Diess teilte mit, man habe eine Task-Force eingerichtet, um dem Mangel Herr zu werden. Er hatte zuvor gesagt, man sei erschüttert von den Ereignissen und konzentriere sich auf die Sicherheit der Beschäftigten. VW habe den ukrainischen Arbeitern angeboten, sie auszufliegen.
Osteuropa ist Kernmarkt für VW
Für VW ist die Region einer der Hauptabsatzmärkte. 2021 lieferten die Marken des Konzerns dort fast 660.000 Fahrzeuge aus. Alleine auf die Kernmarke VW Pkw kamen 206.000 Neuwagenverkäufe. In Russland betreibt VW ein eigenes Werk in Kaluga. Der Standort liegt in der Nähe von Moskau.
Zulieferer schließen Produktionsstätten in der Ukraine
Der Nachrichtensender NTV schreibt, dass auch andere Unternehmen Versorgungsengpässe melden. So musste der Nürnberger Autozulieferer Leoni seine Fabriken in Stryji und Kolomyja nahe Lwiw in der Ostukraine schließen. Rund 7.000 Mitarbeiter stellen dort Kabelbäume für Bordnetze her. Obwohl VW Kunde bei Leoni ist, ließ sich bisher kein direkter Zusammenhang zwischen den beiden Meldungen herstellen, so das Nachrichtenportal.