
Paar kommt nicht an seine 3.000 Ether. (Bild: Viktoryabov/Shutterstock.com)
Im Jahr 2014 hatte die Ethereum Foundation als Organisation hinter der entsprechenden Blockchain und der aktuell zweitgrößten Kryptowährung einen Vorverkauf gestartet. Bei dieser Gelegenheit hatte das aus der US-Hauptstadt Washington stammende Paar Yuki und Art Williams 3.000 Ether erstanden – für 1,5 Bitcoin. Damals waren die Coins knapp 1.000 US-Dollar wert, aktuell sind es rund 7,8 Millionen Dollar. Das Problem: Die Williams‘ kommen nicht an ihr Geld und machen dafür die Ethereum-Entwickler:innen verantwortlich.
Paar sammelt Geld für Ethereum-Klage
Jetzt will das Paar per Crowdfunding 250.000 Dollar zusammenbekommen, um die Ethereum Foundation vor einem Schweizer Gericht verklagen zu können. Konkret geht es Yuki und Art Williams um eine Json-Datei. Diese hatten jene, die sich 2014 an dem Ether-Vorverkauf beteiligt hatten, herunterladen müssen. Darin hätten sich dann die privaten Schlüssel zu der Wallet befunden. Das Paar gab an, diese Datei nie erhalten zu haben.
Ein Detail der Erzählung lässt Beobachter:innen aber fragend zurück. Denn Art Williams erklärte gegenüber dem Nachrichtensender ABC-7-News, es habe damals einen Hinweis gegeben, den Computer während des Ladevorgangs eineinhalb Stunden nicht abzuschalten. Diesen Hinweis findet man aber auf der per Waybackmachine gespeicherten Website der Aktion aus dem Jahr 2014 nicht. Zudem dürfte eine Json-Datei selbst bei der schlechtesten Internetverbindung in nur wenigen Sekunden heruntergeladen sein, wie Golem schreibt.
Hat Ethereum Foundation alte Json-Datei?
Was darüber hinaus gegen den Erfolg einer Klage der Williams‘ gegen Ethereum spricht: In einem Youtube-Video ist zu sehen, dass im Rahmen der Verkaufsaktion Käufer:innen deutlich darauf hingewiesen wurden, die Bitcoin erst dann zu überweisen, wenn die Json-Datei mit dem Wallet-Passwort heruntergeladen worden sei. Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Ethereum Foundation überhaupt noch über die Json-Datei verfügt. Anderenfalls hätte sie ja theoretisch Schlüssel zu allen Wallets der damaligen Käufer:innen.
Immerhin: Die Wallet mit den 3.000 Ether gibt es laut Recherchen von Mashable. Und sie wurde tatsächlich seit 2014 nicht mehr angerührt. Die Wallet und die 7,8 Millionen Euro dürften aber letztlich verloren sein. Interessant ist ferner, dass ein Vergleichsangebot einer Schweizer Schlichtungsbehörde im Sande verlaufen sei. Dabei waren, als Reaktion auf frühere Beschwerden der Williams‘, 2.750 Ether geboten worden. Jetzt soll die Klage Klärung bringen.