Um Geld zu versenden, braucht es kein Konto und keine Banken. Wallets und Kryptowährungen sind für immer mehr Menschen weltweit eine Alternative. Während den digitalen Währungen wie Bitcoin, Ether und Co ein großes Potenzial zugesprochen wird, gibt es in der jungen Branche viel Betrug und wenig Regulierung.
Katharina Gehra lässt sich davon nicht abschrecken. Im Gegenteil: Sie glaubt daran, dass die Blockchain-Technologie die Zukunft ist, auch wenn wir uns heute noch nicht alle Anwendungsbereiche vorstellen können.
Gehra ist eine der bekanntesten Blockchain-Expertinnen aus Deutschland. 2018 gründete sie zusammen mit einem Physiker und einer Datenanalystin Immutable Insight, eine Firma, die Blockchain-Daten analysiert und darauf aufbauend Investmentprodukte anbietet.
Außerdem ist Katharina Gehra Vorsitzende des Blockchain-Rates im Digital Finance Forum der Bundesregierung. Sie ist auch Aufsichtsrätin, hostet einen Blockchain-Podcast und wurde bereits mehrfach von verschiedenen Medien unter die Top-Unternehmer:innen in Deutschland und Europa gewählt.
Von Kryptowährungen bis zur Token-Ökonomie
Im Interview mit t3n spricht sie darüber, was die Blockchain-Branche momentan bewegt und was uns mit der Token-Ökonomie noch erwartet.
Statt ihr Geld einer Institution wie einer Bank anzuvertrauen, übernehmen Kryptoinvestor:innen selbst die Verantwortung für ihr Vermögen und vertrauen einer Software, sagt Katharina Gehra. Ob wir uns für das klassische Bankkonto oder die Krypto-Wallet entscheiden, so die Expertin im Podcast, sei „in Ländern mit gut etablierten Rechtssystem, wie bei uns, eine ganz andere Entscheidung als global“.
Sie vergleicht die Entwicklungsphase der Blockchain-Technologie, in der wir momentan stecken, mit einer frühen Phase des Internets. „Als es erst wenige Homepages gab, konnte man sich auch nicht vorstellen, dass das einmal Sinn machen könnte“, erzählt sie im Podcast.
„Token sind ein Stück weit eine Brücke zwischen den Vermögenswerten, die wir heute schon kennen, wie Immobilien, Aktien oder Kunstwerken, und dem Handel an dezentralen Börsen“, erklärt Gehra. Token beschreibt sie als eine Art digitale Tupperware, eine digitale Box, die verschiedene Vermögenswerte enthalten kann.
„An Token kann ich im nächsten Schritt neue, zusätzliche Funktionalitäten anhängen.“
„Wenn ich dann eine tokenisierte Immobilie habe, kann ich im nächsten Schritt an diesen Token neue, zusätzliche Funktionalitäten anhängen“, sagt sie. So können Token viel mehr sein als die Ausprägungen, die wir heute schon kennen.
Das ganze Gespräch gibt es zum Anhören im Interview-Podcast von t3n.
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