Von wegen Museum: Internationale Raumstation ISS soll zerstört werden

Geht man so mit Geschichte um? Wie das Weltraummagazin Collectspace berichtet, sehen die Nasa-Pläne für die Außerbetriebsetzung der ISS vor allem zwei Dinge nicht vor. Dabei handelt es sich um eine kontrollierte Rückführung zur Erde und die Verfügbarmachung von ISS-Teilen zu Ausstellungszwecken.

Dieses Bild zeigt die Internationale Raumstation, aufgenommen von der SpaceX Crew Dragon Endeavour während eines Vorbeiflugs nach dem Abdocken des Harmony-Moduls am 8. November 2021. (Quelle: NASA)
Stattdessen schreibt die Nasa in einer Stellungnahme:
„Im Rahmen des Programms der Internationalen Raumstation gab es keine Diskussion über die Rückgabe von Gegenständen zu Ausstellungszwecken. Für kommende Frachtflüge ist derzeit keine Abwärtsmasse vorgesehen, da wir uns weiterhin darauf konzentrieren, die Nutzung der Internationalen Raumstation zu maximieren. Jegliche Entscheidung, Artefakte von der Raumstation zurückzubringen, würde zu einem späteren Zeitpunkt auf der Grundlage von verfügbarem Frachtraum erfolgen, da wir der wissenschaftlichen Rückführung Vorrang einräumen.“
Bekanntlich sieht der Nasa-Plan vor, die ISS im Jahr 2030 in einem unbewohnten Teil des Pazifischen Ozeans, dem sogenannten „Point Nemo“, zu versenken. Der Versuch, Teile der ISS in einem Museum auszustellen, würde „extrem teuer und schwierig“ sein, meint die Weltraumbehörde. Das gelte umso mehr, als die fußballfeldgroße Raumstation so gebaut sei, dass sie nicht leicht auseinandergenommen werden könne.
Nun wäre noch an eine Wiederverwendung von Teilen der ISS für künftige private Raumstationen zu denken, aber auch dem erteilt die Nasa eine Absage. „Es gibt derzeit keine Vorschläge von kommerziellen Anbietern für die Wiederverwendung wichtiger Strukturteile der Internationalen Raumstation“, so schreibt die Behörde auf ihrer Website.
Für die interessierten Lesenden scheint es indes kaum vorstellbar, dass es kein Interesse an der Bewahrung der Geschichte geben soll. Was wir jedenfalls wissen, ist, dass es stets einen Markt für Teile aus havarierten Schiffen gibt. So dürfte es sich auch bei der ISS verhalten. Was das für Point Memo bedeuten kann, ist leicht vorstellbar.
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