In einem Interview mit der Deutschen Presseagentur hat VW-Betriebsratschef Bernd Osterlohe nebenbei durchblicken lassen, dass die Auslieferung des VW-Hoffnungsträgers ID-4 nicht bereits zum Jahresende 2020 starten wird.
ID 4 kommt 2021 „nach und nach in den Handel“
Stattdessen werde der ID 4 im ersten Quartal 2021 „nach und nach unseren Handel erreichen, hierzulande und in weiteren wichtigen Märkten der EU“, so Osterlohe. Das berichtet die Automobilwoche.
Gründe nennt Osterlohe nicht explizit mit Blick auf den ID-4. Er räumt allerdings generell Probleme mit den Lieferketten ein. Dabei seien vor allem Zulieferer von Elektronikbauteilen problematisch. Hier gebe es auch keine kurzfristigen Lieferalternativen. Die Auswirkung sei schlicht, aber massiv: „Wir können das Auto dann nicht bauen.“
Von einer kurzfristigen Entspannung dieser vor allem Corona-induzierten Probleme geht Osterlohe nicht aus. Er schätzt, dass die Auswirkungen der Pandemie VW noch „mindestens im ersten Quartal, wenn nicht länger“ behindern werden.
300.000 mehr Stromer für Europa in 2021
Auf dem Weg zur Elektrowende sollen allein für Europa im kommenden Jahr rund 300.000 Stromer mehr gebaut werden, so Osterlohe, der dieses Ziel als „herausfordernd, aber machbar“ bezeichnet. Dabei sieht er weniger die eigenen Fertigungskapazitäten als Nadelöhr. Vielmehr seien die benötigten Batteriezellen ein potenzieller Engpass.
Osterlohe fordert daher ein verstärktes Engagement der deutschen Automobilzulieferer im Bereich der Zellfertigung. Man könne sich doch nicht immer nur über verstärktes Engagement der Konzerne beschweren, selbst aber nicht investieren, ist für den Betriebsratschef der Fall klar. Auch beim Ausbau des Ladenetzes will er die Autobauer nicht als Hauptverantwortliche akzeptieren. Hier müsse die Energiewirtschaft ihren Beitrag leisten.