Weltraum-Rennen: Richard Branson will Jeff Bezos um 9 Tage zuvorkommen

Blue Origin gegen Virgin Galactic, Jeff Bezos gegen Richard Branson: Zwei Milliardäre wollen mit ihren Raumfahrtprojekten in die Schwerelosigkeit gelangen – und das im Idealfall vor dem jeweils anderen. Im Mai 2021 hatte Jeff Bezos angekündigt, er werde mit seiner Rakete New Shepard am 20. Juli, dem Jahrestag der ersten Mondlandung, das erste Mal einen bemannten Flug ins All starten. Im selben Monat hatte Bransons VSS Unity mit zwei Piloten erfolgreich den insgesamt dritten Testflug absolviert.
Während zunächst noch ein weiterer Testflug ohne Branson geplant war, soll der Unternehmer nun doch schon bei der nächsten Mission, die auch per Livestream übertragen wird, an Bord gehen. Auf der offiziellen Website von Virgin Galactic kündigte die Firma jetzt an, man peile den Flug mit dem Milliardär bereits für den 11. Juli an, also neun Tage vor dem Start bei Blue Origin. Einen Wettlauf mit dem Amazon-Gründer verneinte der Brite in Interviews mittlerweile allerdings mehrfach, gegenüber dem Nachrichtensender CNN sagte er, die Idee eines Rennens „wäre sehr gefährlich“.
Neben Branson werden sich zwei Piloten und drei Virgin-Galactic-Teammitglieder auf die Mission Unity 22 begeben, gab das Unternehmen bekannt. Man wolle unter anderem das Erlebnis eines Weltraumtouristen mit einer vollen Besatzung testen. Jeff Bezos plant für seinen Flug neben der Crew seinen Bruder, einen Auktionär und die 82-jährige Wally Funk, eine ehemalige US Pilotin, als zusätzliche Passagiere ein.
Die 82-Jährige würde mit ihrem Flug den bisher ältesten Menschen im Weltraum, John Glenn, ablösen, der 1998 im Alter von 77 Jahren noch Mitglied einer Space-Shuttle-Mission gewesen war. Funk hatte einem Bericht von Texas Monthly zufolge schon Jahre zuvor ein Ticket für einen Weltraumflug bei Branson gebucht – und auch wenn der jetzt tatsächlich etwas früher fliegt als Bezos, wird sie Tage später an Board der New Shepard gehen.
Bob Smith, CEO von Blue Origin, habe Branson für dessen Projekt alles Gute gewünscht, heißt es in der Washington Post. Eine kleine Stichelei gegen die Konkurrenz konnte er sich allerdings wohl nicht verkneifen: Er betonte, dass sich die VSS Unity von Virgin Galactic etwas weniger weit von der Erde entfernen werde als die New Shepard. „Sie fliegen nicht oberhalb der Kármán-Linie, und das ist eine ganz andere Erfahrung“, so Smith – immerhin hier dürfte Bezos also ein Triumph bleiben.
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