Weniger Homeoffice, mehr Büro: Deutsche Bank reagiert auf Widerstand der Mitarbeitenden

Bei der Deutschen Bank geht der Streit ums Homeoffice in die nächste Runde: Wie das Handelsblatt berichtet, hat sich der Konzern mit der Mehrheit seiner Betriebsräte auf neue Regelungen geeinigt, die zum Januar 2025 in Kraft treten sollen. Insgesamt könnten rund 12.000 Mitarbeiter:innen betroffen sein, die aktuell noch von großzügigeren Homeoffice-Regelungen profitieren.
Deutsche Bank deaktiviert Kommentarfunktion
Die geplanten Änderungen werden vom Management unter der Führung von Konzernchef Christian Sewing gegen alle Widerstände durchgesetzt. Als Kompromiss sieht die neue Regelung vor, dass Beschäftigte in Zukunft einmal im Jahr zwei Wochen am Stück von zu Hause aus arbeiten dürfen. Zudem sollen Mitarbeiter:innen, die derzeit mehr als 40 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen, im kommenden Jahr einmalig an zwölf zusätzlichen Tagen von zu Hause aus arbeiten können.
Der Widerstand, der sich angesichts der Neuregelung seitens der Mitarbeiter:innen regte, ist nicht überraschend. Im bankeigenen Intranet Dbnetwork erhielt ein Artikel über die Änderungen innerhalb einer Woche von 1.400 Mitarbeiter:innen nur 1,5 von fünf möglichen Sternen, wobei vor allem die Art und Weise der Umsetzung kritisiert wurde. Statt in die Diskussion einzusteigen, ging die Deutsche Bank den umgekehrten Weg und schaltete die Kommentarfunktion kurzerhand ab.
Verdi startet Homeoffice-Petition
Um sich für die Flexibilität der Mitarbeiter:innen einzusetzen, hat die Gewerkschaft Verdi eine Petition ins Leben gerufen, die vorsieht, dass bis zu 60 Prozent der Arbeit im Homeoffice verrichtet werden können. Innerhalb nur weniger Tage haben 2.200 Beschäftigte der Deutschen Bank unterschrieben. Ihnen gehe es dabei vor allem um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und auch die Produktivität sei im Homeoffice höher als im Großraumbüro.
Die Petition richte sich nicht grundsätzlich gegen die neue Rahmenvereinbarung, betont Kevin Voß, Gewerkschaftssekretär von Verdi. Stattdessen gehe es darum, maßgeschneiderte Lösungen zu finden, die den Anforderungen in verschiedenen Bereichen der Bank gerecht werden. Ob die Deutsche Bank den Wünschen ihrer Mitarbeiter:innen entgegenkommt, bleibt abzuwarten.
Ich persönlich kann im Bürozwang keine Vorteile für das Unternehmen erkennen. Ich hab schon einige t3n Artikel zu dem Thema gelesen. Der einzige Vorteil, den ich sehe, ist dass der Bürozwang Kontroll-, Macht-, Mode- oder sonstige Wahn bestimmter Personen befriedigen kann.
Handeln diese Personen dann im Interesse des Unternehmens???