Wetter-Apps als Datenschutzrisiko: Diese Exemplare haben zu viele Tracker an Bord
Auf so gut wie jedem Smartphone gibt es sie: die Wetter-App. Wer noch hilfreichere Infos zu Regen oder Temperatur möchte, greift in der Regel auf Alternativen im Store zurück. Hier haben die beliebtesten Anwendungen millionenfache Downloads. Doch Vorsicht: Manche Wetter-Apps aus den Stores haben versteckte Tracker. Das hat der Appcheck der Plattform Mobilsicher herausgefunden.
Zwei Wetter-Apps fallen hier besonders auf: Clime: Regen- und Wetterradar und Wetter Live°. Beide beinhalten viele Werbetracker und verlangen besonders viele Zustimmungen. Dennoch sind beide Wetterservices sehr beliebt. Clime hat im Play-Store mehr als zehn Millionen Downloads, während Wetter Live° sogar über 50 Millionen hat.
Das macht die Wetter-Apps so unsicher
Die staatlich geförderte Plattform Mobilsicher testet regelmäßig Apps darauf, welche und wie viele Tracker sich darin verbergen. Zusätzlich siehst du auf der Website, welche Berechtigungen die Anwendungen einfordern.
Clime hat ganze zwölf verschiedene Tracker. Die meisten davon dienen vor allem Werbezwecken: Facebook, Unityads und Google können alle auf deine Nutzungsdaten zugreifen, wenn du Clime nutzt. Auch die Zugriffsrechte der App lassen Augenbrauen hochziehen. Viele davon sind nicht zustimmungspflichtig. Das bedeutet, dass die App nicht die explizite Zustimmung von Nutzer:innen benötigt, um bestimmte Aktionen in deinem Smartphone auszuführen. So kann Clime unter anderem Netzwerkverbindungen herstellen und trennen, den Ruhezustand deines Geräts deaktivieren oder die App als Vordergrunddienst ausführen. Insgesamt hat die App elf verschiedene Zugriffsrechte.
Wetter Live° hat sogar 13 verschiedene Tracker. Auch diese dienen hauptsächlich der Werbeanalyse. Genauso wie Clime kann Wetter Live° Netzwerkverbindungen herstellen und trennen, den Ruhezustand deaktivieren oder die App im Vordergrunddienst ausführen. Zusätzlich ruft diese Wetter-App bei der Nutzung noch die WLAN-Verbindungen ab.
Das sind Alternativen
Mobilsicher empfiehlt, sich Alternativen für die Apps zu suchen, die weniger oder gar keine Tracker beinhalten. Außerdem sollen Nutzer:innen auf die Zugriffsberechtigungen achten. In einem mittlerweile zwei Jahre alten Youtube-Video empfiehlt Mobilsicher die Wetter-App von Openweather. Die soll nur auf die Daten zugreifen, die sie benötigt, und läuft über eine Open-Source-Schnittstelle. Zusätzlich finden sich bei Openweather keine Tracker. Auch die Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes empfehlen die Experten. Hier lassen sich die Tracker einfach ausschalten.