Wework hat am Dienstag den 7. April 2020 im US-Bundesstaat Delaware eine Klage gegen seinen größten Investor, das japanische Unternehmen Softbank, eingereicht. Damit reagiert das strauchelnde Coworking-Startup auf eine Entscheidung von Softbank, doch nicht wie geplant weitere Firmenanteile von bestehenden Investoren im Wert von drei Milliarden Dollar aufzukaufen. Dazu hatte sich Softbank entschlossen, nachdem die Pläne für einen Wework-Börsengang im Oktober 2019 gescheitert waren.
Wework erklärt in einer Pressemitteilung, Softbank begehe Vertragsbruch und verletze außerdem die Treuepflicht gegenüber den Minderheitsanteilseignern. Darunter fallen neben vielen ehemaligen und derzeitigen Angestellten auch der Ex-Firmenchef Adam Neumann, dem der Deal hunderte Millionen Dollar eingebracht hätte. Neumann hatte seinen Posten nach dem gescheiterten Versuch eines Wework-Börsengangs aufgegeben. Zuvor war ihm unter anderem vorgeworfen worden, er habe Anteile an Gebäuden besessen, die dann an Wework vermietet wurden. In nur wenigen Monaten nach dem geplatzten Börsengang korrigierte Softbank die Wework-Bewertung um mehr als 80 Prozent nach unten.
Softbank sieht sich im Recht
Softbank bestreitet die in der Klage vorgebrachten Vorwürfe. „Mehrere der Bedingungen, denen der Sonderausschuss, Wework, Adam Neumann, Softbank und der Softbank Vision Fund im vergangenen Oktober als Voraussetzungen für das Übernahmeangebot zugestimmt haben, waren bis zum 1. April 2020 nicht erfüllt“, erklärt ein Unternehmenssprecher. „Ihre heutige Klageeinreichung ist ein verzweifelter und fehlgeleiteter Versuch, diese Vereinbarung und die Geschichte der letzten sechs Monate neu zu schreiben.“
Softbank ist der größte Anteilseigner von Wework. Wäre der Deal wie geplant umgesetzt worden, hätte das japanische Telekommunikationskonglomerat am Ende etwa 80 Prozent von Wework besessen. Softbank und der zum Konzern gehörende Softbank Vision Fund haben bis heute mehr als 14 Milliarden Dollar in Wework investiert. Das einstige Hype-Startup wiederum ist wie viele Unternehmen von der Coronakrise betroffen, hatte allerdings auch schon vorher Probleme. In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 verzeichnete das Unternehmen einen Verlust in Höhe 2,2 Milliarden Dollar.
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Beides völlig uninteressante möchtegern Unternehmen. Sollen sie sich doch verklagen und beide untergehen. Niemand wird das interessieren.