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Wichtiges Zeichen: Twitter-CEO Parag Agrawal geht in Elternzeit

Twitter-CEO Parag Agrawal. (Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ellian Raffoul)
Erst im November 2021 hat Parag Agrawal, 37, als Twitter-CEO einen der profiliertesten Jobs in der Technologiebranche übernommen. Nun geht er für „ein paar Wochen“ in Elternzeit, da er sein zweites Kind mit Vineeta Agarwala erwartet, wie die Washington Post berichtet. Agrawal geht damit als Vorbild voran, denn für die meisten Väter ist es besonders in den USA noch immer nicht selbstverständlich, Elternzeit zu nehmen – vor allem nicht in Führungspositionen.
Agrawal, der vor seinem CEO-Posten als CTO bei Twitter tätig war, gab seine Pläne, Elternzeit zu nehmen, auf einer Betriebsversammlung letzte Woche bekannt. Er sagte, dass er keinen Interims-CEO benennen und in engem Austausch mit seinem Führungsteam bleiben wolle.
Bei Twitter haben Mitarbeitende in den USA einen Anspruch auf bis zu 20 Wochen Elternzeit. Und obwohl solche Elternzeitprogramme inzwischen von vielen amerikanischen Unternehmen und Startups angeboten werden, fehlen nach wie vor einheitliche Elternzeitregelungen.
Auch andere Tech-Leader haben sich in der Vergangenheit als Vorbilder für die Elternzeit von Vätern eingesetzt. 2015 nahm beispielsweise Meta-CEO Mark Zuckerberg eine Auszeit von zwei Monaten, um sich um seine Familie zu kümmern. Der Mitbegründer von Reddit, Alexis Ohanian, nahm 2017 sogar 16 Wochen Elternzeit, nachdem es bei seiner Frau, dem Tennis-Superstar Serena Williams, Komplikationen bei der Geburt gegeben hatte. Seitdem setzt er sich auch öffentlichkeitswirksam dafür ein, dass Männer Elternzeit nehmen.
In einem Interview sagte Ohanian kürzlich: „Die Ankunft eines Kindes ist eine Zeit in unserem Leben, in der alles, was wir kennen, auf den Kopf gestellt wird. Und auch wenn wir das Kind nicht austragen oder stillen, so gibt es für Männer eine Rolle. Selbst im besten Fall einer völlig gesunden Schwangerschaft und Geburt können wir für unsere Partnerinnen da sein und sie emotional und körperlich unterstützen.“
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Ein weniger leuchtendes Beispiel ist in diesem Kontext der Tesla-CEO Elon Musk. Als er 2020 nach der Geburt seines jüngsten Kindes X AE A-XII gefragt wurde, wie er trotz seines vollen Terminkalenders Zeit für seine Kinder finde, sagte er der New York Times, dass seine Partnerin Grimes „eine viel größere Rolle“ bei der Betreuung des Nachwuchses spiele. Er fügte hinzu, dass er sowieso nicht viel tun könne, da „Babys nur Maschinen sind, die essen und kacken“. Das Paar hat sich inzwischen getrennt.
Auch in Deutschland nehmen Väter zunehmend Elternzeit, wie Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Im Jahr 2020 war jeder vierte Elterngeldbeziehende männlich (25 Prozent). Im Jahr 2015 waren es noch 21 Prozent. Allerdings nehmen Väter deutlich kürzer Elternzeit als Mütter: Während es bei Müttern im Jahr 2020 durchschnittlich 14,5 Monate waren, planten Männer nur mit 3,7 Monaten.
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