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Fundstück

Riesiger Offshore-Windfänger soll Strom für 80.000 Haushalte liefern

Die norwegische Firma Wind Catching Systems arbeitet an einer Offshore-Windkraftanlage der etwas anderen Art. Der aus bis zu 126 Turbinen bestehende Windfänger soll so hoch wie der Eiffelturm sein und Strom für 80.000 Haushalte liefern.

2 Min.
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Der Windfänger soll effizienter sein als herkömmliche Offshore-Windkraftanlagen. (Bild: Wind Catching Systems)

Wie eine überdimensionale Mauer aus Windrädern könnte die Windkraftanlage der norwegischen Firma Wind Catching Systems bald aus dem Meer ragen. In ihrer größten Version soll sie 300 Meter hoch und 350 Meter breit sein.

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Riesiger Windfänger: Strom für 80.000 Haushalte

Angetrieben von bis zu 126 Turbinen mit jeweils einem Megawatt Leistung, sollen mit einem der überdimensionalen Windfänger bis zu 80.000 Haushalte mit Strom versorgt werden können.

Einer der großen Vorteile laut dem Unternehmen ist der geringere Platzbedarf im Vergleich zu herkömmlichen Offshore-Windrädern. Ein Windcatcher soll im Vergleich zu einer 15-Megawatt-Anlage das Fünffache an Energie produzieren. Fünf der Anlagen sollen entsprechend so viel Strom erzeugen können wie ein Offshore-Windpark mit 25 Windrädern.

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Das soll unter anderem dadurch möglich sein, dass sie sowohl bei schwachem als auch bei sehr starkem Wind laufen. Darüber hinaus sollen auch die Verkabelung und die Wartung der Anlage leichter möglich sein. Dazu komme eine deutlich höhere Lebensdauer.

Erst Pilotmodell, dann mittelgroße Anlage

Einziges Problem: Bis einer der Riesen-Windfänger auf hoher See installiert ist und mit der Energieproduktion beginnen kann, dürfte es noch eine Weile dauern. Nach der Vorstellung eines ersten Prototyps im Sommer 2021 arbeitet Wind Catching Systems jetzt erst einmal an einem Pilotmodell.

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Dieses soll mit sieben bis zwölf Turbinen ausgerüstet sein, wie CNBC berichtet. Die genaue Zahl soll in den kommenden Monaten feststehen. Ob das Pilotmodell noch wie zunächst geplant im Laufe dieses Jahres an den Start geht, ist also nicht gewiss.

Windfänger soll ab 2027 Energie produzieren

Sollte der Test gelingen, errichte sein Unternehmen „höchstwahrscheinlich“ zunächst eine mittelgroße Anlage mit rund 40 Megawatt Leistung, so CEO Ole Heggheim. Erst danach gehe es an die finale große Version. Nach Plänen von Juni 2022 soll der Riesen-Windfänger im Jahr 2027 seine Arbeit aufnehmen.

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Finanzielle Unterstützung hat Wind Catching Systems zuletzt vor allem aus zwei Quellen erhalten: Das norwegische Staatsunternehmen Enova hat seit Herbst 2022 umgerechnet knapp drei Millionen Euro in die Windfänger-Entwicklung gesteckt.

Von Wasser bis Wind: Das ist die Zukunft der Energiegewinnung Quelle:

Im Sommer 2022 war zudem der US-Autokonzern General Motors (GM) über seinen Investmentarm GM Ventures bei der norwegischen Firma eingestiegen. Im Rahmen einer Serie‑A-Finanzierungsrunde pumpt GM bis zu zehn Millionen US-Dollar in die Entwicklung der Windkraftanlagen. Zu den weiteren wichtigen Investoren gehören Ferd, North Energy und Havfonn.

Bleiben herkömmliche Windkraftanlagen vorn?

Ob das Windfänger-System irgendwann einmal herkömmliche Windräder auf hoher See ersetzen kann, ist derweil fraglich. Christoph Zipf vom Industrieverband Windeurope sieht es zwar positiv, dass die Branche neue Wege erkunde und an innovativen Lösungen arbeite.

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Aber: Die herkömmliche Windkraftanlage mit ihren drei Rotorblättern und der Turbine auf einem hohen Turm würde die „größte Energieausbeute bei den geringsten Kosten“ bringen. Wind-Catching-Systems-CEO Heggheim bleibt derweil optimistisch: „Wir wollen definitiv Mainstream sein.“

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Kantenhuber

Mit den derzeit gängigen Windturbinen haben die Effizienzextremisten erst einmal gewonnen und dabei restlos bei der allgemeinen Akzeptanz bei der Mehrheit der Bevölkerung verloren.

Alle anderen Ansätze für eine über die Fläche der möglichen Aufstellungsorte wurden dabei komplett planiert, obwohl es eine Menge Gründe gibt, solche Rotoren in der momentan bestehenden Form nicht aufzustellen. Das fängt an bei der Fundamentierung und dem damit verbundenen Flächenfraß, dem Transport und bei der Wartung, sowie dem Rückbau der Anlagen usw.

Schön langsam und zögerlich, aber immerhin, werden auch andere, alternative Wege und technische Möglichkeiten aufgezeigt. Die Implementierung von Windkraftanlagen, zusammen mit PV- und anderen Energieerzeugungsanlagen muss stärker in die landschaftstypischen Möglichkeiten eingebettet werden, als das bisher der Fall war. Die Methode „Klack-über-Alles“ wird auf Dauer nicht funktionieren und eher Rückschritt provozieren.

Letztendlich gibt es bei der Windkraft ja bereits ein seit vielen Jahrhunderten erfolgreiches Modell, das sogar heute noch die Niederlande vor der Überflutung bewahrt und dabei landschaftstypisch wahrgenommen wird. Eindimensionale Betrachtungen wie Extremeffizienz werden auf die Dauer nicht reichen und Ingenieure müssen lernen, weiter als in technischen Kategorien zu denken.

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Francisco

Das sieht nicht nur verdammt gefährlich für Vögel aus, sondern auch für den Techniker, der ein kaputtes Rad austauschen soll, falls überhaupt möglich

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