Windows 11: Was wir vom Update erwarten können und wie ihr das Event verfolgen könnt
Auch wenn Microsoft 2015 sagte, Windows 10 sei die letzte Version des Betriebssystems, steht nun trotzdem Windows 11 vor der Tür. Am Donnerstag veranstaltet der Softwareriese sein „What’s next for Windows“, im Zuge dessen Microsoft-CEO Satya Nadella und Produktchef Panos Panay durchs Event führen werden. Dank des Leaks einer Vorabversion und weiterer durchgesickerter Details ist schon weitgehend bekannt, was Windows 11 bringen wird. Wir fassen zusammen.
Windows 11 bringt größeres Redesign der Nutzeroberfläche
Schon seit Monaten kursieren Gerüchte über ein massives Redesgin von Windows, die sich nun mit Windows 11 manifestieren. Anhand der geleakten, unfertigen Windows-11-Vorabversion zeigt sich, dass Microsoft sein Betriebssystem optisch auffrischen und allgemein modernisieren will.
Unter anderem wird die Taskleiste zentriert, wie es auch Apple mit macOS und Google mit Chrome OS schon länger umsetzen. Diese Neupositionierung zeigte sich aber schon beim 2019 angekündigten Windows 10X, das jüngst eingestampft wurde. Für Fans der klassischen Ansicht: Es soll weiterhin möglich sein, die Taskleiste mitsamt Startbutton optional in die untere, linke Bildschirmecke zu schieben.
Das Startmenü hat Microsoft ebenfalls verändert: Es fungiert nun eher als eine Art Launcher, in dem kürzlich verwendete Dokumente oder Apps angezeigt werden. Die animierten Kacheln (Live-Tiles), die Microsoft mit Windows 8 eingeführt hat, sind verschwunden. Vermutlich wird sie kaum jemand vermissen. Einen Neuanstrich erhalten zudem die Desktop-Widgets für Wetter, News und Finanzen.
Optisch ändert sich noch mehr: Menüfenster klappen nicht mehr einfach nach oben auf, sondern sie öffnen sich in leicht schwebender Ansicht. Ferner wird das System von abgerundeten Ecken und Transparenzeffekten durchzogen. Weiter werden wohl neue Animationseffekte und Icons einziehen, die Microsoft ansatzweise schon ausgerollt hat.
Wie Microsoft durch einen Teaser andeutete, ändert der Hersteller nicht nur die Optik seines Betriebssystems, sondern fasst auch die Sounds an, die ursprünglich angeblich für Windows 10X vorgesehen waren.
Windows 11 mit verbessertem Fenstermanagement und Multitasking
In der Vorabversion von Windows 11 zeigt sich zudem, dass Microsoft ein verbessertes Fenstermanagement integriert, mit dem sich mehrere App-Fenster leichter anordnen lassen. Hierfür scheint der Hersteller sich an den sogenannten Fancy-Zones der hauseigenen Powertoys zu bedienen.
Weiter deutet sich an, dass Windows Ink, die zentrale Anlaufstelle für die Stifteingabe, neben einem Neuanstrich auch neue Personalisierungsoptionen erhält. Abgesehen davon wird Microsoft wohl auch Verbesserungen am Multitasking und Multi-Monitor-Setups durchführen.
Windows 11 soll aufgebohrten Store erhalten
Windows 11 hat aber wohl noch mehr als nur eine neue Optik und Tweaks parat. So kündigte Nadella Anfang Juni an, mit dem großen Update „mehr Möglichkeiten für jeden Windows-Entwickler von heute zu schaffen und jeden Kreativen willkommen zu heißen, der auf der Suche nach der innovativsten, neuen, offenen Plattform ist, um Anwendungen zu erstellen, zu vertreiben und zu monetarisieren“. Nadella blieb mit seinen Aussagen zwar recht vage, allerdings wird gemunkelt, dass der neue Windows-Store für alle Apps und Spiele offen sein soll. Mit dem Update könnten Entwickler angeblich jede Windows-Anwendung in den Store einreichen — inklusive Browser wie Chrome oder Firefox. Microsoft könnte sogar Handelsplattformen von Drittanbietern in Apps zulassen.
Auch wenn bereits viel über Windows 11 bekannt ist, bleibt noch unklar, welche Änderungen Microsoft unter der Haube vorgenommen hat. Fragen wie „Welche Auswirkungen wird das Update auf die App-Entwicklung haben?“, „Wie sieht es mit der Performance und der Batterielaufzeit aus?“ und weitere bleiben noch unbeantwortet. Ebenso spannend wird es mit der Unterstützung für Windows-Geräte auf ARM-Basis. Zwar hatte Microsoft hier und dort bereits Optimierungen vorgenommen, es besteht dennoch weiterhin Verbesserungsbedarf.
Microsoft bringt mit Windows 11 ein wenig frischen Wind – und einen Livestream zum Event
Was bisher über Windows 11 bekannt ist, deutet an, dass das neue Betriebssystem eine Mischung aus Bewährtem und Neuem ist. Vollkommen neu scheint Microsoft das Rad nicht erfinden zu wollen respektive aus Rücksicht auf Hunderte Millionen weniger technisch versierten Windows-Nutzern auch nicht zu können.
Dennoch mutet es frischer und moderner an als das mittlerweile sechs Jahre alte Windows 10. Abseits der optischen Auffrischung scheint Microsoft einen größeren Fokus auf Produktivität gelegt zu haben. Was der Hersteller für Windows 11 an Neuerungen noch parat hat, wird Microsoft am Donnerstag im Zuge des Events, das um 17 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit stattfindet, verraten. Wir werden zeitnah über die Neuerungen berichten.
Solange man den ganzen Verschlimmbesserungs-Design-Unsinn (Animationen, Transparenzen, zentrierte Taskbar und abgerundete Ecken) auch ausstellen kann, geht’s ja noch. Ich hoffe Windows 11 bietet auch interessante Neuerungen neben Quatsch-Design und verbesserter Monetarisierung per Shop. Ansonsten wird Win 10 bei mir noch sehr lange laufen.