Das Jahr 2020 geht aus Windows-Perspektive mit kleinen Updates und wenig spektakulären Neuerungen zu Ende. Glaubt man dem Portal Windows Central, war es die Ruhe vor dem Sturm, denn nächstes Jahr will Microsoft groß auffahren. Was der Redmonder Konzern alles an Windows-Neuerungen in Arbeit haben will, liest du hier.
Windows 10: Großes Update kommt wohl im Herbst 2021
Windows Central beschreibt 2020 als das Jahr der Vorarbeiten für die Dinge, die Microsoft 2021 in Gang setzen könnte. Hierbei verweist das Portal auf den Personalwechsel Anfang 2020: Microsofts Surface-Produktchef Panos Panay hatte im Februar 2020 die Position des bisherigen Windows-Chef Joe Belfiore übernommen und führte beide Abteilungen zusammen, um Soft- und Hardware noch enger zusammenzubringen. Unter seiner Führung soll Microsoft für 2021 ein massives Redesign für das Betriebssystem in Arbeit haben, das intern unter dem Codenamen „Sun Valley“ läuft.
Offizielle Angaben zum anstehenden Redesign hat Microsoft noch nicht gemacht, den Quellen von Windows Central zufolge werde Windows 10 aber im Herbst 2021 ein großes Update erhalten, das neue Funktionen und eine überarbeite, modernere und auch konsistentere Benutzeroberfläche mit sich bringen werde.
Die vor Jahren eingeführten zwei Updates pro Jahr werde Microsoft auch im nächsten Jahr fortsetzen; im Unterschied zu den Vorjahren soll die Relevanz der beiden Versionen aber umgedreht werden: Das Frühjahrs-Update 21H1 entspreche eher den Windows-10-Versionen 20H2 und 19H2 und sei damit eher ein kleineres Wartungsrelease mit Bugfixes, das auf das große 21H2-Release im Herbst vorbereiten soll.
Microsoft experimentiert mit Android-Apps auf Windows 10
Darüber hinaus werde Microsoft eine x86-64-Bit-App-Emulation für Windows-on-ARM veröffentlichen, meint Zac Bowden von Windows Central. Das sei ein großer Meilenstein für die ARM-PC-Plattform, da es Geräten wie dem Surface Pro X ermöglichen werde, die meisten älteren Windows-Programme ausführen zu können. So soll die Lücke bei den Anwendungen für die ARM-Plattform merklich geschlossen werden. Bowden erwartet, dass diese neuen Windows-on-ARM-Features bald in die Vorschau gehen und im nächsten Jahr ausgeliefert werden.
Abgesehen von den großen Updates für Windows 10 will Bowden erfahren haben, dass Microsoft Android-Anwendungen für Windows 10 testet und sie möglicherweise in den Microsoft Store bringen könnte. Wie weit der Konzern mit dem Experiment fortgeschritten ist, bleibt ungewiss. Den Quellen von Windows Central zufolge könnte es möglicherweise ebenfalls 2021 so weit sein.
Noch nicht für Foldables: Windows 10X soll im Frühjahr 2021 erscheinen
Zusätzlich zum großen Redesign und weiteren anstehenden Umwälzungen für Windows 10 plane Microsoft auch den Release von Windows 10X. Im Laufe des ersten Halbjahres 2021 soll es soweit sein. Ursprünglich sollte die Windows-Version schon im Herbst dieses Jahres erscheinen, unter anderem soll aber die Coronakrise Schuld daran sein, dass die Pläne nach hinten verschoben werden mussten. Bei Windows 10X handelt es sich um eine moderne und leichtere Version des Betriebssystems sowohl für PCs der unteren und mittleren Preisklasse als auch für faltbare PCs wie das Dual-Display-Gerät Surface Neo und das Lenovo X Fold.
Laut Windows Central soll Windows 10X im Laufe des Dezembers „RTM“ („Release to manufacture“ – auf Deutsch: Fertig zur Auslieferung) sein. Microsoft hoffe, die ersten Windows-10X-Geräte im Laufe des Frühjahrs 2021 ausliefern zu können. Bei diesen Produkten handele es sich jedoch noch nicht um Foldables – ein entsprechendes Update soll wohl erst 2022 erscheinen –, sondern um Mittelklasse-Laptops und -Tablets, die direkt mit Googles Chromebooks konkurrieren sollen. Windows 10X wird ohne lokale Win32-App-Unterstützung ausgeliefert, Microsoft plant allerdings, diese Lücke mit einem neuen Cloud-PC-App-Streaming-Dienst schließen zu können.
Ganz ohne lokale Unterstützung für Win-32-Anwendungen soll Windows 10X zwar nicht auskommen, die Unterstützung soll jedoch erst 2022 per Update bereitgestellt werden, heißt es.
Cloud-PC-Service für Windows 10 in der Mache
Der erwähnte Cloud-PC-Service wird Windows Central zufolge im Laufe des kommenden Jahres gestartet und sei gewissermaßen eine Windows-Instanz in der Cloud. Diese soll es Nutzer ermöglichen, Apps zu installieren, um sie auf jedem beliebigen Gerät zu streamen. Unter anderem sollen damit etwa anspruchsvolle Apps auch auf PCs mit wenig Speicher oder Leistung ausgeführt werden können. Eine Funktion mit diesem Namen hatte Huawei übrigens schon 2018 angekündigt. Mithilfe der Cloud-PC-App sollte sich ein Android-Smartphone in einen Windows-10-PC verwandeln.
Unter Windows 10 und Windows 10X soll „Cloud PC“ ein integrierter Dienst sein, der mit dem Microsoft-365-Abo synchronisiert werde. Sofern eine Anwendung auf dem Cloud-PC installiert sei, soll sie auch im Startmenü angezeigt werden, als wäre sie lokal auf dem Rechner vorhanden – genau wie ein virtueller Windows-Desktop.
Microsoft scheint in der Tat ein großes Jahr vor sich zu haben, sofern der Softwareriese seine internen Pläne vollständig in die Tat umsetzen sollte. Für ein Redesign der Nutzeroberfläche wäre es an der Zeit, auch eine konsistentere Struktur klingt nach einer wünschenswerten Neuerung.
Sagen wir’s einfach so: es wird höchste Zeit für MS.
Android Apps auf Windows ist letztendlich läppisch zu organisieren, aber essentiell. Schon allein deshalb, weil viele Leute inzwischen viele Aufgaben mit Apps erledigen, ohne diesen aufwendigen Plumpatsch, den MS den Leuten als „Programm“ um die Ohren hängen will. Das meiste davon ist aufgeblasener Codemüll. Registry? Was für ein unsäglicher Quatsch!
Außerdem benutzen die meisten Anwender Android ohnehin und wünschen sich auch auf dem PC eine konsistente Umgebung wie bei Android mit entsprechenden Apps.
Wie das geht, kann man sich beim Dealer seines Vertrauens anhand eines Lenovo Duet Musters anschauen und mit Chrome OS als Basis-OS anschauen. Funzt superfluffig und auch problemlos auf einem höher auflösenden Bildschirm.
Wenn MS den Turnaround nicht hinkriegt, dann schussern die über kurz nur noch in einem Restresevat von hyperextremen Anwendungen und der große Haufen macht mit simpler zu handhabenden OS ala Android/Chrome OS oder was immer da kommt, weiter.
CloudPC gibt’s doch heute schon, nennt sich Remotedesktop, oder Teamviewer. Zumindest hab ich damit schon mit Android Tablets auf Windows PCs gearbeitet. Ist zwar keine echte Cloud, aber zumindest muss man dafür auch kein 365 Abo abschließen.
Viel interessanter wird das Redesign ….