Windows 11: Neue KI für Notepad und Paint – aber nur, wenn dein PC mitspielt

Microsoft bringt unter Windows 11 KI in die Urgesteine Paint und Notepad. (Foto: Melnikov Dmitriy / Shutterstock)
Der Softwarekonzern Microsoft aus Redmond im US-Bundesstaat Washington hat begonnen, mehr oder weniger weitreichende KI-Funktionen in seine Windows-Standardanwendungen Notepad und Paint zu integrieren. Die Updates werden aktuell an Teilnehmer:innen des Windows-Insider-Programms verteilt.
Die größte Neuerung erhält der simple Texteditor Notepad: Er kann künftig mithilfe von generativer KI eigenständig Texte für die Nutzer:innen verfassen. Die Funktion mit dem Namen „Write“ soll es ermöglichen, „schnell Text basierend auf einer Anweisung zu entwerfen“, wie Microsoft in seinem offiziellen Windows Insider-Blog schreibt.
Exklusive KI-Funktionen nur für neue Hardware
Auch die Zeichen-Software Paint erhält ein KI-Upgrade. Ein „Sticker-Generator“ kann aus einfachen Textbeschreibungen passende Stickerbilder erzeugen, während das „Object Select“-Werkzeug die intelligente Freistellung einzelner Bildelemente verspricht.
Der Haken an der Sache: Die meisten dieser neuen, leistungsstarken KI-Funktionen werden nicht für alle verfügbar sein. Microsoft koppelt sie an die Anschaffung sogenannter Copilot-Plus-PCs und macht die Features damit zu einem exklusiven Kaufargument für neue Hardware.
Auch das Snipping Tool zum Erstellen von Screenshots bekommt eine KI-Funktion namens „Perfect Screenshot“, die den Auswahlrahmen intelligent an den Inhalt anpasst und ebenfalls an Copilot-Plus-PCs gebunden ist. Einzig eine neue Farbpipette im Snipping Tool wird allen Nutzer:innen zur Verfügung stehen.

Der neue Sticker-Generator nutzt KI, um per Paint Sticker zu erstellen. (Bild: Microsoft)
Zukunft mit „KI-Gutschriften“: Microsoft testet neues Bezahlmodell
Besonders aufhorchen lässt das Modell hinter der neuen Schreibfunktion in Notepad. Microsoft führt für die Nutzung der Funktion ein System von „KI-Gutschriften“ ein. Für Abonnent:innen von Microsoft 365 und Copilot Pro sind diese einfach im Rahmen ihres bestehenden Abonnements enthalten. Offen lässt Microsoft bislang jedoch, ob und wie Nutzer:innen ohne Abonnement diese Gutschriften erwerben können.
Auch die genaue Funktionsweise des Credit-Systems sowie eventuelle Kosten für zusätzliche „Gutschriften“ hat Microsoft bisher noch nicht spezifiziert. Wie The Verge berichtet, war die Funktion bereits vor einigen Monaten in Test-Builds von Windows 11 entdeckt worden. Die Einführung eines verbrauchsabhängigen Modells für eine so grundlegende App wie Notepad könnte ein Hinweis auf zukünftige Monetarisierungsstrategien für das gesamte Betriebssystem sein.
Die Updates werden aktuell an Windows Insider:innen in den Canary- und Dev-Kanälen verteilt. Wann die Funktionen für die Allgemeinheit und auf welchen Geräten dann genau verfügbar sein werden, ist ebenfalls noch nicht bekannt.